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Hebel-Preis 1946 für Anton Fendrich |
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![]() Anton Fendrich wird am 8. 4. 1868 in Offenburg als Sohn eines Eisenbahners geboren. Nach dem Abitur absolviert er 1887 ein Studium der Nationalökonomie und Volkswirtschaft, allerdings ohne dieses abzuschließen. Im selben Jahr begegnet er Friedrich Engels und August Bebel. 1890 wird Fendrich Stellvertretender Redakteur der Frankfurter Volksstimme, wechselt aber noch im selben Jahr zum Braunschweiger Volksfreund. 1891 ist er Delegierter am 2. Internat. Sozialistischen Kongreß in Brüssel. 1895 Tätigkeit als Auslandskorrespondent in Brüssel, 1897 ist er nicht nur Redakteur des Volksfreund in Offenburg und Karlsruhe, sondern wird auch Mitglied der Zweiten Kammer des Badischen Landtages (bis 1903). 1902 - 12 folgt die Herausgabe der Feuilletonkorrespondenz »Schauinsland«. Um 1909 tritt er aus der Sozialdemokratischen Partei aus und arbeitet als freier Schriftsteller an Sport-, Freizeit-, Wander- und Naturbüchern. 1914 wird Fendrich Kriegsberichterstatter, in der Folge kommt es zu Begegnungen mit Hindenburg, Wilhelm II. und Reichskanzler Bethmann-Hollweg. Die 30-er Jahre überlebt Fendrich dank einer als Kostgängerei angemeldeten privaten Sprachschule mit Pensionsbetrieb in Freiburg. Am 6. 1. 1949 ist er in Freiburg gestorben." Bereits früh fand er durch seine Freundschaft mit dem späteren Reichstagsabgeordneten Oskar Geck und dessen Familie die Nähe zur Sozialdemokratie. Nach einem nicht abgeschlossenen Studium der Volkswirtschaftslehre in Zürich war er als Redakteur für verschiedene Zeitungen der SPD tätig. Seit 1895 wirkte er in Offenburg und später in Karlsruhe beim Volksfreund, der von Adolf Geck gegründeten Zeitung der SPD-Landesorganisation. 1898 wurde er als jüngstes Mitglied in die zweite Kammer des badischen Landtages gewählt, der er bis 1903 angehörte. Danach wandte er sich von der Politik ab, Philosophie, Kunst und Natur spielten in seinem Leben und seiner Arbeit eine größere Rolle. So verfasste er mehrere Wander- und Naturführer und verdiente seinen Lebensunterhalt als Korrespondent bei verschiedenen Feuilletons. Während des Ersten Weltkriegs kehrte er zur politischen Publizistik zurück und setzte sich vehement für eine Eingliederung der Sozialdemokratie in die „Volksgemeinschaft“ und für ein Durchhalten im Kriege ein, was ihm den Beifall (und einige Interviews) führender Militärs und Politiker einbrachte. Während der Weimarer Republik und dem Dritten Reich war er in Freiburg als Privatlehrer tätig, und verfasste neben Natur- und Heimatliteratur vor allem seinen Memoirenroman Hundert Jahre Tränen. Werke: Der Skiläufer. Ein Lehr- und Wanderbuch. Stuttgart: Dieck & Co, 1908 Der Alpinist. Ein Führer in die Hochge-birgswelt. Stuttgart: Dieck & Co, 1909 Der Wanderer. Stuttgart: Dieck & Co, 1910 Schauinsland. Ein Wanderbuch. Dresden: Kaden & Comp., 1911 Der Mensch, der Sport und der Sportsmensch. Stuttgart: Dieck & Co, 1911 Emil Himmelheber. Roman. Stuttgart: DVA, 1914 An Bord. Kriegserlebnisse bei der schwimmenden und fliegenden Wehrmacht Deutschlands. Stuttgart: Franckhsche Verlagshandlung, 1916 Wanderungen. Konstanz: Reuß & Itta, 1916 (= Die Zeitbücher Band 33) Wir. Ein Hindenburgbuch. Stuttgart: Franckhsche Verlagshandlung, 1917 Mit dem Auto an der Front. Kriegserlebnisse. Stuttgart: Franckhsche Verlagshandlung, 1917 Ein Wort an die unten und oben. Von einem Sozialdemokraten. Stuttgart: Franckhsche Verlagshandlung, 1918 Gegen Frankreich und Albion. I: Bis vor Paris. II: Von der Marneschlacht bis zum Fall Antwerpens. III: Der Stellungskrieg bis zur Frühjahrsschlacht (1915) in Flandern. IV: Die Durchbruchsschlachten des Jahres 1915. V: Verdun. Stuttgart: Franckhsche Verlagshandlung, 1916 ff. Kriegs- und Friedenskalender. Stuttgart: Franckhsche Verlagshandlung 1916 ff. Die Kluft. Ergebnisse, Briefe, Dokumente aus den Kriegsjahren 1914 bis 1919. Stuttgart: Franckhsche Verlagshandlung, 1919 Mehr Sonne. Das Buch von der Liebe und Ehe. Stuttgart: Dieck & Co, 1918 Der Judenhaß und der Sozialismus. Freiburg: Günther, 1920 Mainberg. Aufzeichnungen aus zwei Welten. München: C. H. Beck, 1922 ie Freiheit deines Kindes. Ein Buch für alle, die um Kinder sind. Stuttgart: Dieck & Co, 1924 Was ist des Deutschen Vaterland? Roman. Stuttgart: Dieck & Co, 1925 Tagebuch eines rein sachlichen Vagabunden. Freiburg: Urban, 1926 Land meiner Seele. Frankfurt: Societäts-Verlag, 1941. Veränderter Neudruck Baden-Baden: Keppler, o. J. Hundert Jahre Tränen. 1848-1948. Karlsruhe: C. F. Müller, 1953 Preise: Hebelpreis (1946) |
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