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 Hebel-Preis 2014 für Franz Hohler

   


Franz Hohler wurde am 1. März 1943 in Biel in der Schweiz geboren und ist ein Schriftsteller, Kabarettist und Liedermacher.
Franz Hohler wuchs in Olten auf und besuchte die Kantonsschule Aarau bis zur Matura 1963. Dann begann er das Studium der Germanistik und Romanistik an der Universität Zürich. Vom Militär wurde er für dienstuntauglich erklärt, worüber er nach eigenem Bekunden «nicht unglücklich» war. Während des Studiums führte er 1965 sein erstes Soloprogramm pizzicato auf. Dessen Erfolg ermutigte ihn, das Studium abzubrechen und sich ganz der Kunst zu widmen. Sein Werk umfasst unter anderem Kabarettprogramme, Theaterstücke, Film- und Fernseh-Produktionen, Kinderbücher, Kurzgeschichten und Romane.
Er arbeitete immer wieder mit anderen Künstlern zusammen, beispielsweise auf der Bühne und beim Fernsehen mit dem Pantomimen René Quellet, mit Hanns Dieter Hüsch oder als Autor und Produzent für Emil Steinberger.
Charakteristisch für Hohlers Werk ist der Wechsel zwischen politischem Engagement und reiner Fabulierlust. Oft geht er auch von feinen Alltagsbeobachtungen aus, die unversehens ins Absurde kippen. Hohler begleitet sich bei seinen Auftritten oft selbst auf dem Cello (Celloballaden).
Er ist seit 1969 mit der Germanistin und Psychologin Ursula Nagel verheiratet und Vater von zwei Söhnen. Er wohnt in Zürich-Oerlikon.
Hohler ist Präsident der Prix-Courage-Jury. Er ist Mitglied beim Verband Autorinnen und Autoren der Schweiz und beim International PEN.


Werke (Auswahl):

Bücher:

Das verlorene Gähnen und andere nutzlose Geschichten.
Benteli, Bern 1967
Idyllen. Luchterhand, Neuwied und Berlin 1970
Fragen an andere. Interviews mit Wolf Biermann, Peter Handke, Ernst Jandl, Mani Matter und Hannes Wader. Zytglogge, Gümligen 1973
Der Rand von Ostermundigen. Erzählungen. Luchterhand, Darmstadt und Neuwied 1973
Wegwerfgeschichten. Zytglogge, Gümligen 1974
Wo? Luchterhand, Darmstadt 1975
Der Wunsch, in einem Hühnerhof zu leben. Sumus, Feldmeilen-Zürich 1977
Darf ich Ihnen etwas vorlesen? Pfaffenweiler Presse, Badenweiler 1978
Ein eigenartiger Tag. Lesebuch. Luchterhand, Darmstadt 1979
Die Rückeroberung. Erzählungen. Luchterhand, Darmstadt 1982
Die dritte Kolonne. Ein Theaterstück für zwei Frauen und eine Gegensprechanlage. Stiftung Pro Mente Sana, Weinfelden 1984
Hin- und Hergeschichten (mit Jürg Schubiger). Nagel & Kimche, Zürich 1986
Das Kabarettbuch. Luchterhand, Darmstadt 1987
Der Verkäufer und der Elch. Geschichten, Lieder, Szenen (hrsg. v. A. Wegener). Henschel, Berlin 1987
Vierzig vorbei. Gedichte. Luchterhand, Darmstadt 1988
Der neue Berg. Roman. Luchterhand, Frankfurt 1989
Der Mann auf der Insel. Ein Lesebuch. Luchterhand, Frankfurt 1991
Da, wo ich wohne. Luchterhand, Hamburg 1993
In den Armen der Pachamama. Eine Reportage aus Bolivien. WoZ, Zürich 1994
Die blaue Amsel. Luchterhand, München 1995
Drachenjagen. Das neue Kabarettbuch. Luchterhand, München 1996
Das verspeiste Buch. Eine Fortsetzungsgeschichte (mit Bildern von Hans Traxler). Schöffling,
Frankfurt 1996
Die Steinflut. Eine Novelle. Luchterhand, München 1998
Zur Mündung. 37 Geschichten von Leben und Tod. Luchterhand, München 2000
Die Karawane am Boden des Milchkrugs. Groteske Geschichten. Luchterhand, München 2003,
Die Torte und andere Erzählungen. Luchterhand, München 2004, 52 Wanderungen. Luchterhand, München 2005,
Vom richtigen Gebrauch der Zeit. Gedichte. Luchterhand, München 2006, Es klopft. Roman. Luchterhand, München 2007,
Das Ende eines ganz normalen Tages. Geschichten. Luchterhand, München 2008,
Das Kurze. Das Einfache. Das Kindliche. Ein Gedankenbuch. Luchterhand, München 2010,
Der Stein. Erzählungen. Luchterhand, München 2011,
Der Geisterfahrer. Die Erzählungen. Luchterhand, München 2013, Gleis 4. Roman. Luchterhand,
 München 2013,
Immer höher. Erzählungen. AS Verlag, Zürich 2014,

Kinderbücher:

Tschipo. Kinderroman. Mit Zeichnungen von Arthur Loosli. Luchterhand, Darmstadt 1978
Zoologische Findlinge. Ein Tierbuch. Mit sieben Kurzgeschichten von Franz Hohler (mit Arthur Loosli). Zytglogge, Gümligen 1978
In einem Schloss in Schottland lebte einmal ein junges Gespenst. Bilder von Werner Maurer. Sauerländer, Aarau 1979
Sprachspiele. Schweizerisches Jugendschriftenwerk (Nr. 1485), Zürich 1979
Dr. Parkplatz. Eine Geschichte für Kinder. Bilder von Werner Maurer. Walter, Olten 1980
Der türkische Traum. Mit 10 sechsfarbigen Linolschnitten von Wolfgang Jörg und Erich Schönig.
 Berliner Handpresse, Berlin 1981 Der Granitblock im Kino und andere Geschichten für Kinder. Luchterhand, Darmstadt 1981
Der Nachthafen.
Bilder von Werner Maurer. Benziger, Zürich 1984
Tschipo und die Pinguine.
Kinderroman. Mit Zeichnungen von Arthur Loosli. Luchterhand,
 Darmstadt 1985
Der Räuber Bum. Bilder von Werner Maurer. Sauerländer, Aarau 1987
Sieben Schöpfungsgeschichten. Mit 9 farbigen Linolschnitten von Ingrid Jörg, Klaus Ensikat und Wolfgang Jörg. Berliner Handpresse, Berlin 1992
Der Riese und die Erdbeerkonfitüre. Und andere Geschichten. Mit Bildern von Nikolaus Heidelbach. Ravensburger, Ravensburg 1993
Der Urwaldschreibtisch. Bilder von Dieter Leuenberger. Sauerländer, Aarau 1994
Tschipo in der Steinzeit. Mit Zeichnungen von Arthur Loosli. Ravensburger, Ravensburg 1995
Die drei Gärtner. Mit 6 achtfarbigen Original-Farblinolschnitten von Ingrid Jörg.
Berliner Handpresse, Berlin 1994
Die Spaghettifrau.
Ravensburger, Ravensburg 1998
Wenn ich mir etwas wünschen könnte. Illustriert von Rotraut Susanne Berner. Hanser, München 2000
Der grosse Zwerg und andere Geschichten. Mit Zeichnungen von Nikolaus Heidelbach.
Dtv, München 2003
Der Tanz im versunkenen Dorf. Illustriert von Reinhard Michl. Hanser, München 2005
Aller Anfang. Geschichten von Jürg Schubiger und Franz Hohler. Mit farbigen Bildern von Jutta Bauer. Beltz & Gelberg, Weinheim 2006
Das große Buch. Geschichten für Kinder. Illustriert von Nikolaus Heidelbach. Hanser, München 2009
Mayas Handtäschchen. Illustriert von Jacky Gleich. Patmos, Düsseldorf 2009
Es war einmal ein Igel. Kinderverse. Mit Bildern von Kathrin Schärer. Hanser, München 2011

Herausgeberschaft:

Mani Matter. Porträtband. Benziger, Zürich 1977; 2. umgestaltete A. ebd. 1992
Festhalten.  Ein Jahrbuch. Zytglogge, Gümligen 1990
111 einseitige Geschichten. Luchterhand, Darmstadt 1981

Kabarettprogramme:

Pizzicato (1965)
Die Sparharfe, UA 9. Oktober 1967, 192 Vorstellungen
Kabarett in 8 Sprachen, UA 23. Juni 1969 im Théâtre Fauteuil in Basel
Doppelgriffe, UA 9. November 1970 im Théâtre Fauteuil, 196 Vorstellungen
Die Nachtübung, UA 30. Oktober 1973 im Kleintheater in Luzern, 217 Vorstellungen
Schubert-Abend, UA 6. März 1979 in der Rampe in Bern, 139 Vorstellungen
Lieder ohne Musik (mit Hanns Dieter Hüsch), UA: 28. März 1981 in der Rampe in Bern
Der Flug nach Milano, UA 26. Januar 1985 im Claque in Baden, 159 Vorstellungen
S isch nüt passiert, UA 1987
Ein Abend mit Franz Hohler, UA 1990 (variables Programm)
Drachenjagd, UA 1994, 148 Vorstellungen
Wie die Berge in die Schweiz kamen, UA 1995 (Repertoire-Programm)
Hanns Dieter Hüsch trifft Franz Hohler, UA 20. April 1996 in der Weserberglandhalle in Hameln
Schweizer sein – être Suisse – essere Svizzeri (mit Michel Bühler und Marco Zappa), UA 1998
Das vegetarische Krokodil, UA 1999
Im Turm zu Babel, UA 2000
S Tram uf Afrika, UA 2001

Theaterstücke:

Bosco schweigt. Groteske. UA: 13. November 1968 im Theater am Neumarkt Zürich,
Regie von Reinhart Spörri
Grüss Gott, Herr Meier! Einakter. UA: 6. Dezember 1968 im Theater Baden-Baden,
Regie von Günther Penzoldt
Liebeskummer. Übersetzung des Stücks von Molière. UA: 15. Oktober 1969
 im Theater am Neumarkt in Zürich
Lassen Sie meine Wörter in Ruhe! UA: 18. Juni 1974 im Theaterkollektiv Studio am Montag in Bern,
Regie von Verena Strasser
Vom Angsthaben, Streiten und Essen. Bühnenstück (mit René Quellet). UA: 1974
Der Riese. Einakter. UA: 10. April 1976 im Volkstheater Nürnberg, Regie von Paul Bösiger
Der Zwerg. Einakter, bisher nur von Laiengruppen gespielt
David und Goliath. Stück für Kinder. UA: 19. Februar 1977 in der Schpilkischte Basel
Franz und René ruumen uf. Bühnenstück (mit René Quellet). UA: 1978
Die Dritte Kolonne. Stück für zwei Frauen und eine Gegensprechanlage. UA: 12. Oktober 1979
 im Claque in Baden, Regie von Wolfgang Finck
Solothurner Chueche. Festspiel zum 500-jährigen Jubiläum des Kantons Solothurn. UA: 6. August 1981, Regie von Franz Hohler
Die Lasterhaften. UA: 13. März 1982 im Theater an der Winkelwiese in Zürich,
Regie von Walter Hess und Margot Gödrös
Die falsche Türe. UA: 31. Oktober 1995 im Stadttheater St. Gallen, Regie von Katja Wolff
Die drei Sprachen. Stück für Kinder, UA: 1997 im Mladih Theater in Sarajevo
Zum Glück. Komödie. UA: 2002 im Casinotheater Winterthur
Sense. UA: 26. August 2011 im Kloster Werthenstein


Auszeichnungen:

1968: Preis der C.F. Meyer Stiftung
1973: Deutscher Kleinkunstpreis in der Kategorie Kabarett
1976: Hans-Sachs-Preis der Stadt Nürnberg
1978: Oldenburger Kinder- und Jugendbuchpreis, für Tschipo
1987: Alemannischer Literaturpreis
1988: IBBY Honour List, für Tschipo und die Pinguine
1990: Cornichon der Oltner Kabarett-Tage
1991: Gesamtwerkspreis der Schweizerischen Schillerstiftung
1994: Schweizerischer Jugendbuchpreis für Der Riese und die Erdbeerkonfitüre
1995: Premio mundial José Marti de literatura infantil
1997: Liederpreis des SWF
2000: Prix Enfantaisie
2000: Kunstpreis der Stadt Olten
2001: Binding-Preis für Natur- und Umweltschutz
2002: Aargauer Kulturpreis
2002: Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor
2005: Kunstpreis der Stadt Zürich
2005: Schillerpreis der Zürcher Kantonalbank für Die Torte
2008: Salzburger Stier für das Lebenswerk
2009: Ehrendoktor der Universität Fribourg
2011: Heidelberger Leander, für Es war einmal ein Igel
2013: Ehrenpreis der ktv (Vereinigung KünstlerInnen – Theater – VeranstalterInnen, Schweiz)
2013: Solothurner Literaturpreis
2014: Ehrenpreis des Landes Rheinland-Pfalz zum Deutschen Kleinkunstpreis
2014: Alice Salomon Poetik Preis 2014
2014: Johann-Peter-Hebel-Preis


 
 

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Foto: Hannes Röst (unter CC-Lizenz in der Wikipedia)
Franz Hohler while signing books in Sommeri, TG (Switzerland),
Date 1 November 2008;