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 Hebel-Preis 1986 für Peter Bichsel

   
Peter Bichsel

Peter Bichsel, geboren am 24. 3. 1935 als Sohn eines Handwerkers in Luzern, ist in Olten
 aufgewachsen. Nach der Ausbildung zum Primarlehrer arbeitete er bis 1968 in diesem Beruf.
Von 1974 bis 1981 war Bichsel persönlicher Berater des damaligen Bundesrates Willy Ritschard.
 Zwischen 1972 und 1989 hielt er sich mehrere Male als "Writer in Residence" und Gastdozent
an amerikanischen Universitäten auf. Er lebt in Bellach (Kanton Solothurn).

"Eigentlich möchte Frau Blum den Milchmann kennenlernen" (1964) ist der Titel des ersten
und bekanntesten Prosabandes und zugleich die Kurzform einer Bichselschen Geschichte.
Noch schmaler als der Erstling, aber ebenso erfolgreich sind die "Kindergeschichten" (1969).
Sie handeln vom trotzigen Wunsch, die Worte wörtlich zu nehmen und die Welt der Tatsachen
 damit zu provozieren: dass die Erde rund und ein Tisch ein Tisch sei. In den siebziger und
frühen achtziger Jahren drängten Bichsels journalistische Arbeiten seine literarischen
weitgehend in den Hintergrund. Erst mit "Der Busant" (1985) und den darin enthaltenen
 Höhepunkten "Der Busant" und "Warten in Baden-Baden" erschienen wieder "richtige"
Bichsel-Geschichten. Peter Bichsel hat zwar den Lehrerberuf aufgegeben, aber er ist
Lehrer geblieben. Seine Texte belehren uns, dass sich in der Banalität des Lebens etwas
 herstellen lässt, was ihr vielleicht noch Sinn gibt, das Mitteilbare.

Werke (Auswahl):

Eigentlich möchte Frau Blum den Milchmann kennenlernen. 21 Geschichten. Olten / Freiburg i. Br.: Walter, 1964
Das Gästehaus. Olten / Freiburg i. Br.: Walter, 1965
Die Jahreszeiten. Neuwied / Berlin: Luchterhand, 1967
Kindergeschichten. Neuwied / Berlin: Luchterhand, 1969
Stockwerke. Prosa. Auswahl und Hrsg. von Heinz F. Schafroth. Stuttgart: Reclam, 1974
Geschichten zur falschen Zeit. Darmstadt / Neuwied: Luchterhand, 1979
Der Leser. Das Erzählen. Frankfurter Poetik-Vorlesungen. Darmstadt / Neuwied: Luchterhand, 1982
Des Schweizers Schweiz. Zürich: Arche, 1969. Erweiterte Neuausgabe: Zürich: Arche, 1984
Der Busant. Von Polizisten, Trinkern und der schönen Magelone. Darmstadt / Neuwied: Luchterhand, 1985
Schulmeistereien. Darmstadt / Neuwied: Luchterhand, 1985
Irgendwo anderswo. Kolumnen 1980-1985. Darmstadt / Neuwied: Luchterhand, 1986
Im Gegenteil. Kolumnen 1986-1990. Frankfurt/M.: Luchterhand, 1990
Zur Stadt Paris. Geschichten. Frankfurt/M.: Suhrkamp, 1993
Gegen unseren Briefträger konnte man nichts machen. Kolumnen 1990-1994. Frankfurt/M.: Suhrkamp, 1995
Ein Tisch ist ein Tisch. Frankfurt/M.: Suhrkamp, 1995
Die Totaldemokraten. Aufsätze über die Schweiz. Frankfurt/M.: Suhrkamp, 1998
Cherubin Hammer und Cherubin Hammer. Eine Erzählung. Frankfurt/M.: Suhrkamp, 1999
Alles von mir gelernt. Frankfurt/M.: Suhrkamp, 2000
Eisenbahnfahren. Hrsg. von Rainer Weiss. Frankfurt/M.: Insel-Bücherei, 2002
Doktor Schleyers isabellenfarbige Winterschule. Frankfurt/M.: Suhrkamp, 2003
Das süsse Gift der Buchstaben. Reden zur Literatur. Frankfurt/M.: Edition Suhrkamp, 2004

Preise:

Preis der Gruppe 47 (1965)
Stipendium des Lessingpreises der Freien und Hansestadt Hamburg (1965)
Förderungspreis Olten (1966)
Deutscher Jugendbuchpreis (1970)
Prix Suisse für das Hörspiel "Inhaltsangabe der Langeweile" (1973)
Kunstpreis des Kantons Solothurn (1978)
Literaturpreis des Kantons Bern (1978)
Werkjahr Pro Helvetia (1983)
Johann Peter Hebel-Preis des Landes Baden-Württemberg (1986)
Preis der Schweizerischen Schillerstiftung (1987)
Stadtschreiber-Literaturpreis Mainz (1996)
Gottfried Keller-Preis (1999)
Prix Charles Veillon (2000)
Stadtschreiber und Writer-in-Residence in verschiedenen Städten Europas und Amerikas.

 
 

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Weitere Informationen und Links:
 

de.wikipedia.org/wiki/Peter_Bichsel
 
www.uni-essen.de/einladung/Vorlesungen/gegenstand/bichsel.htm