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Hebel-Preis 2010 für Arnold Stadler |
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![]() Arnold Stadler, geboren am 9. April 1954 in Meßkirch, wuchs auf einem Bauernhof im Sauldorfer Ortsteil Rast, einem Nachbardorf seines Geburtsortes Meßkirch, auf. Nach seinem Abitur am Martin-Heidegger-Gymnasium in Meßkirch studierte Stadler in München und Rom katholische Theologie. Darauf folgte ein Germanistikstudium an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, der Universität zu Köln und der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn fort, das er mit der Promotion zum Dr. phil abschloss. Seit 1995 lebt er überwiegend in Rast, ansonsten im Wendland. Seine teilweise autobiographisch geprägten Werke spielen häufig in seiner Heimat. Sie thematisieren oft die Veränderung und scheinbare Heimatlosigkeit dieser ländlich, katholisch geprägten Gegend im Süden Deutschlands zwischen Oberer Donau und Bodensee. Der Autor tourt mit seinen Werken durch die Welt, liest und verkauft seine Bücher in Buchhandlungen und in Goetheinstituten des Auslands. Stadler schreibt handschriftlich, mit dem Füller. Nach Reisen, die ihn unter anderem nach Südamerika (Feuerland) und in den Nahen und Fernen Osten führten, machte Stadler in den 1980er Jahren das Schreiben zu seinem Beruf. 1986 erschien sein Erstlingswerk, der Lyrikband Kein Herz und keine Seele. 1989 folgte mit Ich war einmal sein erster Roman, den er in den folgenden Jahren mit Feuerland und Mein Hund, meine Sau, mein Leben zur Trilogie vervollständigte. Mit ihrem Erscheinen wurde Stadler im deutschsprachigen Raum bekannt. Die erste prominente Empfehlung zu seinen Werken kam 1994 von Martin Walser. Der Schriftsteller würdigte die Sprache des Autors vom „Fleckviehgau“ mit dem „unverwechselbaren neuen Stadler-Ton“ als Beginn einer epischen Entfaltung. Neben dem Heimatlob kennen die Romane Satire, Ironie und Lakonie, vor allem aber Sarkasmus und schwarzen Humor. Werke (u.a.): Kein Herz und keine Seele. Man muss es singen können, Gedichte, St. Gallen 1986 Ich war einmal, Roman, Salzburg 1989 Feuerland, Roman, Salzburg 1992 Mein Hund, meine Sau, mein Leben, Roman, Salzburg 1994 Warum toben die Heiden und andere Psalmen, Salzburg 1995 Gedichte aufs Land, mit Offsetlithografien von Hildegard Pütz, Düsseldorf 1995 Der Tod und ich, wir zwei, Salzburg 1996 Johann Peter Hebels Unvergänglichkeit, Berlin/Stuttgart 1997 Ausflug nach Afrika. Eine Wintergeschichte, Eggingen 1997 Volubilis oder Meine Reisen ans Ende der Welt, Erzählungen, Eggingen 1999 Ein hinreissender Schrotthändler, Roman, Köln 1999 Die Menschen lügen. Alle. Und andere Psalmen, Frankfurt a.M. 1999 Erbarmen mit dem Seziermesser, Essays, Köln 2000 Tohuwabohu. Heiliges und Profanes, gelesen und wiedergelesen von Arnold Stadler nach dem 11. September 2001, Anthologie, Köln 2002 Sehnsucht. Versuch über das erste Mal, Roman, Köln 2002 Eines Tages, vielleicht auch nachts, Roman, Salzburg, Wien 2003 Mein Stifter. Porträt eines Selbstmörders in spe, Köln 2005 Komm, gehen wir. Roman, Frankfurt a. M. 2007 Salvatore, Roman, Frankfurt a. M. 2008 Träumen vom Fliegen, mit dem Fotokünstler Jan von Holleben, Hamburg 2008 Einmal auf der Welt. Und dann so. Roman (kompilierte, überarbeitete und erweiterte Fassung der Romane Ich war einmal, Feuerland und Mein Hund, meine Sau, mein Leben), Frankfurt a. M. 2009 Arnold Stadler ist Mitglied der Mainzer Akademie der Wissenschaften und der Literatur, der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung Darmstadt und des Stiftungsrates des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels. Preise: 1989 Literaturförderpreis der Jürgen-Ponto-Stiftung für Ich war einmal 1994 Hermann-Hesse-Preis - Förderpreis für Feuerland 1995 Nicolas-Born-Preis für Lyrik der Hubert-Burda-Stiftung 1996 Thaddäus-Troll-Preis 1996 Kulturpreis „Der Feldweg“ von der Museumsgesellschaft Wald 1998 Marie-Luise-Kaschnitz-Preis 1998/1999 Stadtschreiber von Bergen-Enkheim 1999 Alemannischer Literaturpreis 1999 Georg-Büchner-Preis, für seine autobiographisch gefärbten Romane 2002 Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg 2004 Stefan-Andres-Preis 2004/2005 Stipendiat des Internationalen Künstlerhauses Villa Concordia in Bamberg 2006 Ehrendoktorwürde der Freien Universität Berlin 2009 Kleist-Preis 2010 Johann-Peter-Hebel-Preis |
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