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VORREDE Die Veranlassung zur Herausgabe dieses Büchleins muß seinen Titel
rechtfertigen, und der Titel die Herausgabe. Der Verfasser hat nämlich
seit vier Jahren die Lesestücke des Badischen Landkalenders, genannt Der
rheinländische Hausfreund, geliefert, und die Cottaische Buchhandlung in
Tübingen hegte die gute Meinung, es wäre schade, wenn die besten Aufsätze
darin, innerhalb des Marktkreises des Kalenders und mit dem nämlichen
Jahr, wofür sie geschrieben sind, wieder untergehen sollten, und druckt
sie daher für ein eigenes Büchlein, samt den mittelmäßigen ab, damit sich
jene besser herausheben.
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Es handelt sich um die Einführung, die Hebel
der Anthologie mit dem größten Teil seiner Kalenderbeiträge für die
Jahrgänge 1803 bis 1811 voranstellte. Hebel überarbeitete die Texte
sprachlich, indem er alemannische Ausdrücke ins Hochdeutsche übersetzte,
und inhaltlich, indem er lokale Bezüge tilgte. In der Anordnung der Texte
blieb das kalendarische Muster insofern erhalten, als er die Betrachtungen
über das Weltgebäude in Fortsetzungen über den Band verteilte und die
historischen Beiträge, ob als lokale Merkwürdigkeiten oder als
Weltbegebenheiten, zwischen die erzählenden Beiträge mischte. Das Schatzkästlein des rheinischen Hausfreundes erschien 1811 bei Cotta in Tübingen in einer Auflage von 2000 Exemplaren. Eine zweite Auflage erfolgte erst 1818, weil der Absatz durchaus nicht Hebels wie auch Cottas Vorstellungen entsprach. Der eigentliche Erfolg stellte sich erst postum ein.
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