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Der Schwarzwälder im Breisgau

 


+ Der Hauensteiner im Breisgau
▼▼▼
 




der Schwarzwälder im
           Breisgau !



 
Z' Müllen an der Post,
 
Tausig sappermost !
 
Trinkt me nit e gute Wi !
 
Goht er nit wie Baum öhl i,
 
z' Müllen an der Post !


 
Z' Bürglen uf der Höh,

nei, was cha me seh !

 O, wie wechsle Berg u. Thal,

Land u. Wasser überal

z' Bürglen uf der Höh !



Z' Staufen uffem Märt,
 
hen si, was me gert,

Tanz und Wi und Lustber-
                                keit,

was eim nu
me 's Herz er-
                                       freut,
 
z' Staufen uffem Märt.
 
Z' Friburg in der Stadt

sufer isch's und glatt,

       






 
Richi Here, Geld u. Gut,

Jumpfere wie Milch u. Blut,

z' Friburg in der Stadt.


Woni gang u. stand,
 
wärs e lustig Land.
 
Aber zeig mer was de witt,
 
nu
me näumis findi nit
 
in dem schöne Land.


Minen Auge gfallt

Herischried im Wald.

Woni gang, se denki dra,

's chu
nt mer nit uf d' Geg-
                             nig a,
z' Herischried im Wald.


 
Ime chleine Huus

wandlet i und us -

gell, de meinsch, i sagder, Wer ?

's isch e Sie, es isch kei Er,

ime chleine Huus.

 
Dieser Autograph unterscheidet sich nur unwesentlich von der Version in der 1. Auflage (und damit auch von der 3. Auflage). Möglich sind 2 Ursachen: entweder hat Hebel für den Druck eine weitere Version geschrieben oder er hat die Vorausabzüge (Korrekturbögen), wie später auch, nicht mehr korrigiert und so belassen, wie der Drucker (Macklot) sie ihm geliefert hat.

Wie in anderen Texten auch, hat er die Tendenz, "bergauf zu schreiben" (was die Paralleldarstellung erschwert)  und verwendet, fast konsequent, für 'mm' und 'nn' den Reduplikationsstrich >
m, n  
 

Autograph:

Universitätsbibliothek Basel
Shelf Mark: UBH Autogr Geigy-Hagenbach 1151
Persistent Link: https://doi.org/10.7891/e-manuscripta-153026

 

           
     

 







     Der Hauensteiner* im Breisgau





    z' Fr
ÿburg in der Stadt

     sufer ischs und glatt,

     richi Here, Geld und Guet,

     Jumpfere, wie Milch und Bluet

     z' Fre
ÿburg p °



    z' Staufen uffem Märt
 
     find mer, was mer gehrt,

     Tanz u Wi und Lustberkeit
 
     was eim nu
men 's Herz erfreut
 
     z Staufe p

X     z'Basel uf der Pfalz
       alle Lüte g'fallts
     z' Bürglen uf der Höh
   

      nei, was cha mr seh ?
 
      Nein, wie wechsle Berg u Thal
 
      Land u. Wasser überall
 
      z' B.
 
  * Hauenstein eine Grafschaft im iauersten
°°
  *                Theil de
Schwarzwaldes.

       




    z' Müllen an der Post

     Tausig  Sappermost!

     Trinkt mer nit e guetä Wi

     goht er nit wie Baumöhl i

     z. M.




    Woni ein  gang und stand,

     wärs e lustig Land,

     Aber zeigmer , was de witt,

     näumis , näumis find i nit

     in dem schöne Land.






    Minen Auge g fallt

     Herischriedt im Wald.

     Woni gang, se denkt denki
                                           dra,
 
 
     's chunt mer nit uf d' Gegnig
                                         a
 
     z' Herischriedt im Wald.





    I
me chleine Huus

     wandlet i und us -

     gel, de meinsch, i sag der, wer?


     's isch e Sie, es isch kei Er

     i
me chleine Huus.

       



X  z' Bürglen uf der Höh

     Nei, was cha me seh
 
     Schwitzer alpe , Keysers land
°°°

     Sundgau, Elsis linker Hand

     z' B.- uf der Höh

     
Eine frühe Fassung des "Schwarzwälders", noch betitelt "Der Hauensteiner im Breisgau". Diese Fassung, die einen starken Entwurfscharakter hat - mit mehreren erheblich geänderten Versen gegenüber der finalen Version - enthält noch die "Pfalz-Strophe aus der "Erinnerung an Basel", aber bereits einen Korrekturvermerk mit der "Staufen-Strophe" als deren Ersatz. Dies lässt darauf schließen, dass Hebel schon zu diesem Zeitpunkt an ein separates Gedicht über Basel gedacht hat - welches er jedoch nicht zu den Alemannischen Gedichte hinzugefügt hat - es wurde erst durch den Nachlass bekannt.

 

 


     ° 
perge (lat.) = u.s.w.  
     °°
(wohl ein Schreibfehler) = äußersten  
     °°°
Keysers land = Land des Kaisers Napoelon = Elsaß   

   

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Autograph:

Beitrag aus der Zeitschrift Markgräflerland:

 

 

 

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