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Der
Schwarzwälder im Breisgau
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+ Der Hauensteiner im Breisgau
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der
Schwarzwälder im
Breisgau !
Z' Müllen an der Post,
Tausig sappermost !
Trinkt me nit e gute Wi !
Goht er nit wie Baum öhl i,
z' Müllen an der Post !
Z' Bürglen uf der Höh,
nei, was cha me seh !
O, wie wechsle Berg u. Thal,
Land u. Wasser überal
z' Bürglen uf der Höh !
Z' Staufen uffem Märt,
hen si, was me gert,
Tanz und Wi und Lustber-
keit,
was eim nume 's Herz er-
freut,
z' Staufen uffem Märt.
Z' Friburg in der Stadt
sufer isch's und glatt, |
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Richi Here, Geld u. Gut,
Jumpfere wie Milch u. Blut,
z' Friburg in der Stadt.
Woni
gang u. stand,
wärs e lustig Land.
Aber zeig mer was de witt,
nume näumis findi nit
in dem schöne Land.
Minen Auge gfallt
Herischried im Wald.
Woni gang, se denki dra,
's chunt mer nit uf d' Geg-
nig a,
z' Herischried im Wald.
Ime chleine Huus
wandlet i und us -
gell, de meinsch, i sagder, Wer ?
's isch e Sie, es isch kei Er,
ime chleine Huus. |
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Dieser Autograph unterscheidet sich nur
unwesentlich von der Version in der 1. Auflage (und damit auch von der 3. Auflage). Möglich sind 2 Ursachen: entweder hat Hebel für den
Druck eine weitere Version geschrieben
oder er hat die Vorausabzüge (Korrekturbögen), wie später auch, nicht
mehr korrigiert und so belassen,
wie der Drucker (Macklot) sie ihm geliefert hat.
Wie in anderen Texten auch, hat er die Tendenz, "bergauf zu schreiben"
(was die Paralleldarstellung erschwert)
und verwendet, fast konsequent, für 'mm' und 'nn' den Reduplikationsstrich
>
m,
n.
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Autograph:
Universitätsbibliothek Basel
Shelf Mark: UBH
Autogr Geigy-Hagenbach 1151
Persistent Link: https://doi.org/10.7891/e-manuscripta-153026
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Der Hauensteiner* im Breisgau
z' Frÿburg in der Stadt
sufer ischs und glatt,
richi Here, Geld und Guet,
Jumpfere, wie Milch und Bluet
z' Freÿburg p °
z' Staufen uffem Märt
find mer, was mer gehrt,
Tanz u Wi und Lustberkeit
was eim numen 's Herz erfreut
z Staufe p
X z'Basel uf der Pfalz
alle Lüte g'fallts
z' Bürglen uf der Höh
nei, was cha mr seh ?
Nein, wie wechsle Berg u Thal
Land u. Wasser überall
z' B.
* Hauenstein eine Grafschaft im iauersten °°
*
Theil de Schwarzwaldes.
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z' Müllen an der Post
Tausig Sappermost!
Trinkt mer nit e guetä Wi
goht er nit wie Baumöhl i
z. M.
Woni ein gang und stand,
wärs e lustig Land,
Aber zeigmer , was de witt,
näumis , näumis find i nit
in dem schöne Land.
Minen Auge g fallt
Herischriedt im Wald.
Woni gang, se denkt denki
dra,
's chunt mer nit uf d' Gegnig
a
z' Herischriedt im Wald.
Ime chleine Huus
wandlet i und us -
gel, de meinsch, i sag der, wer?
's isch e Sie, es isch kei Er
ime chleine Huus.
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X z' Bürglen uf der Höh
Nei, was cha me seh
Schwitzer alpe , Keysers land
°°°
Sundgau, Elsis linker Hand
z' B.- uf der Höh
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Eine frühe Fassung des "Schwarzwälders",
noch betitelt "Der Hauensteiner im Breisgau". Diese Fassung, die
einen starken Entwurfscharakter hat - mit mehreren erheblich geänderten
Versen gegenüber der finalen Version - enthält noch
die "Pfalz-Strophe aus der "Erinnerung an Basel", aber
bereits einen
Korrekturvermerk mit der "Staufen-Strophe" als deren Ersatz.
Dies lässt darauf schließen, dass Hebel schon zu diesem Zeitpunkt an ein
separates Gedicht über Basel gedacht hat - welches er jedoch nicht zu den
Alemannischen Gedichte hinzugefügt hat - es wurde erst durch den Nachlass
bekannt. |
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° perge (lat.) = u.s.w.
°° (wohl ein Schreibfehler) =
äußersten
°°° Keysers land = Land des Kaisers
Napoelon = Elsaß
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Autograph:
Beitrag aus der Zeitschrift Markgräflerland:

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