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Abendlied

 

       



Abendlied, wenn man aus
 
dem Wirtshaus geht.


 
Jezt schwingen wir den Hut.

der Wein, der war so gut.

der Ka
ÿser trinkt Burgunder Wein,
 
sein schönster Junker schenkt ihm
                                               ein 
 

und schmeckt ihm doch nicht besser,

                              Nicht besser.



 
Der Wirt, der ist bezahlt,
 
und keine Kreide mahlt
 
den Namen an die Ka
merthür

und hinten dran die Schuldge
                                  bühr. 
 

Der Gast darf wiederko
men,

Ja ko
men.



Und wer sein Gläslein trinkt,
 
ein lustig Liedlein singt,

Im Frieden und mit Sittsam
                                   keit, 
 

       








und geht nach Haus zu rechter Zeit,

der Gast darf wieder kehren

                            mit Ehren.



Des Wirths sein Töchterlein
 
Ist sittsam schlank und fein.
 
Die Mutter hält's in treuer Hut,
 
Und hat sie keins, das ist nicht
                                      gut, 
 

mußt' eins in Strasburg kaufen

                            ia kaufen.



Jezt Brüder gute Nacht !
 
Der Mond am Hi
mel wacht,
 
und wacht er nicht, so schläft er
                                        noch
 
 
wir finden Weg und Hausthür
                                    doch
   
 
und schlafen aus in Frieden,
 
                           in Frieden

   

Dieser Autograph unterscheidet sich etwas von der Version in der 1. Auflage (und damit auch und insbesondere  von der 3. Auflage). Möglich sind 2 Ursachen: entweder hat Hebel für den Druck eine weitere Version geschrieben oder er hat die Vorausabzüge (Korrekturbögen), wie später auch, nicht mehr korrigiert und so belassen, wie der Drucker des Rheinländischen Hausfreundes sie ihm geliefert hat.

Wie in anderen Texten auch, hat er die Tendenz, "bergauf zu schreiben" (was die Paralleldarstellung etwas erschwert) und verwendet, fast konsequent, für 'mm' und 'nn' den Reduplikationsstrich >
m, n - sowie beim 'y' die Trema > ÿ. 

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Autograph:

Universitätsbibliothek Basel
Shelf Mark: UBH Autogr Geigy-Hagenbach 2562
Persistent Link: https://doi.org/10.7891/e-manuscripta-153736