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Die Briefe an Henriette
Hendel-Schütz und Friedrich Karl Schütz |
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Die dritte Frau, die außer Gustave Fecht und Sophie Haufe in Hebels Lebeneine bedeutsame Rolle spielte, entstammt einem ganz anderen Milieu. Es war die Schauspielerin Henriette Hendel-Schütz. Als die Sechsunddreißigjährige im Spätherbst 1808 zu einem Gastspiel in der badischen Residenz eintraf und als Künstlerin und Mensch des Dichters Herz eroberte, konnte sie bereits auf eine beruflich wie persönlich bewegte Lebensbahn zurückblicken. 1772 als Kind eines Schauspielerehepaares geboren, hatte sie von klein an Bühnenluft geatmet. Mit sechzehn Jahren wurde sie die Frau des Tenoristen Friedrich Eunicke. ![]() Portrait von Joseph Schwachhofer (1772–1829)
1796 trat sie in den Verband des von
Iffland geleiteten Berliner Schauspielhauses ein, wo sie in der Berliner
Erstaufführung von Schillers „Jungfrau von Orleans" die |
Schütz wurde von seinem Vater Christian
Gottfried Schütz (1747-1832) unterrichtet bis er an das Gymnasium in
Gotha wechselte. Anschließend studierte er in Jena Geschichte und
besuchte Vorlesungen über Ästhetik. Zwischen 1798 und 1799 studierte
Schütz an der Universität Erlangen und seit Oktober 1799 Historische
Wissenschaften in Göttingen. Nach Beendigung des Studiums arbeitete er
als Privatdozent an der Universität Jena und als Journalist für die
Allgemeine Literaturzeitung unter seinem Vater. Am 5. Oktober 1803 erhielt er den Ruf als außerordentlicher Professor der Philosophie an die Universität Halle. Als seine erste Ehefrau 1806 starb, zog er von Halle nach Berlin. 1811 heiratete er die unter den Zeitgenossen berühmte Schauspielerin Henriette Hendel, geb. Schüler (1772-1849). Mit ihr ging er auf Tournee durch Europa und trat dabei zum Teil selbst als Schauspieler auf. Von 1818 bis 1820 hielt er erneut Vorlesungen in Halle, verstritt sich aber mit Henriette und ging zunächst nach Hamburg, später nach Leipzig, wo er in kümmerlichen Verhältnissen verstarb. ![]() Henriette Hendel-Schütz und Friedrich Karl Schütz als Goethes Faust und Gretchen |
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Die Auswahl der o. a. Zitate orientiert sich an: Johann Peter Hebel: Briefe; ausgewählt und eingeleitet von Wilhelm Zentner; C. F. Müller, Karlsruhe & Langewiesche-Brandt, Ebenhausen bei München, 1976 |
Bild: Klasssik-Stiftung Weimar |
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