53. Jesus besucht seine Jünger.
Die Jünger saßen denselbigen Abend
beisammen, und die Türen waren verschlossen aus Furcht vor den Juden.
Aber von was redeten sie wohl, als von ihrem Herrn und Meister und von
dem leer gefundenen Grab und von dem Zeugnis, und wie gerne sie ihn
selbst sehen und mit ihm reden wollten, daß sie auch recht getrost und
fröhlich sein könnten? Da stand auf einmal der Auferstandene unter ihnen
in seiner bekannten, lieben Gestalt und grüßte sie mit den schönen
Worten: »Friede sei mit euch!« Doch fuhren sie vor Schrecken zusammen.
Denn es war ihnen nicht anders, als erzeigte sich ihnen ein Geist. Jesus
trat näher zu ihnen und zeigte ihnen seine Seite und seine Hände und
beruhigte sie: »Ich bin es selber,« sagte er; »fühlet mich an! Ein
Geist hat nicht Fleisch und Bein, wie ihr an mir sehet.« Ja, er aß mit
ihnen von einem Fisch und etwas Honigseim. Da wurden die Jünger froh, daß sie den Herrn sahen. Das war der heilige Ostersonntag, der noch
jährlich mit Freude und Hoffnung in allen christlichen Kirchen gefeiert
wird im Frühjahr, wann die ersten Samenkerne aus der Erde aufgehen und
sozusagen auch ihre Auferstehung halten. Der Tod ist verwandelt in das
Leben, in den Sieg. Gott sei gedankt, der uns den Sieg gegeben hat durch
Jesum Christum unsern Herrn! |
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