31. Von dem barmherzigen Samariter.
Es fragte Jesum ein
Schriftgelehrter: »Meister, was soll ich tun, daß ich das ewige Leben
ererbe?« Die Frage wäre gut. Jesus sprach zu ihm: »Wie steht im Gesetz
geschrieben? Wie liesest du?« Der Schriftgelehrte antwortete: »Du sollst
Gott, deinen Herrn, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von
allen Kräften und von ganzem Gemüt; und deinen Nächsten als dich
selbst.« Die Antwort war auch gut. Jesus sprach zu ihm: »Tue das, so
wirst du leben.« Der Schriftgelehrte wollte sich rechtfertigen. Er
schämte sich, daß er eine Frage sollte getan haben, die er und jedes
Kind sich selbst konnte beantworten. Er fragte daher weiter: »Wer ist
denn mein Nächster?« Jesus antwortete ihm: »Es ging ein Mensch von
Jerusalem nach Jericho und fiel unter die Mörder. Die Mörder zogen ihn
aus, schlugen ihn und ließen ihn halbtot liegen. Es zog ein Priester
dieselbige Straße hinab, sah ihn und ging vorüber. Es kam ein Levite an
die Stelle, sah ihn auch und ging vorüber. Es kam auch ein Samariter
dahin, und als er den Verwundeten sah, jammerte ihn seiner. Er ging zu
ihm und verband ihm seine Wunden. Er nahm ihn auf sein Tier und führte
ihn in eine Herberge und pflegte seiner. Den andern Tag, als er weiter
reiste, bezahlte er den Wirt und sprach zu ihm: »Nimm dich seiner ferner
an, und wenn es etwas mehr wird kosten, ich will es dir bezahlen, wenn
ich wiederkomme.«
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