50. Gehasi.
Elisa hatte
damals einen Diener, mit Namen Gehasi. Gehasi war ein goldgieriger und
verschmitzter Geselle. Ihn lüstete nach dem schönen blanken Silber und
nach den schönen farbenreichen Kleidern, die sein Herr verschmäht
hatte. Er ging heimlich von Elisa weg und eilte dem Naeman auf seiner
Heimreise nach. Als der gutmütige Mensch ihn kommen sah, stieg er von
seinem Wagen ab und ging ihm noch entgegen und fragte ihn mit freundlichen Worten, was es bedeute, daß er ihm nachkomme. Gehasi, der
verschmitzte, sprach, es seien soeben zwei Knaben von dem Propheten in
Ephraim zu seinem Herrn gekommen. Sein Herr lasse ihn bitten, ob er ihm
nicht wolle einen Zentner Silber und zwei schöne Kleider für sie geben. Naeman gab ihm zwei Zentner, nicht nur einen, und zwei schöne Kleider.
Zentner bedeutet aber hier eine gewisse Summe Geldes, weil in jenen
Zeiten das Geld nicht gezählt, sondern gewogen wurde. Zwei Diener des
Naeman trugen ihm das Geld bis nach Ophel. In Ophel verbarg er es und
kam wieder zu dem Propheten, als wenn nichts geschehen wäre. Elisa
sprach zu ihm: »Woher, Gehasi?« Gehasi sagte, er sei weiter nirgends
gewesen, wie die frechen Lügner tun, wenn sie etwas zu verheimlichen
haben. — Böse Tat läßt sich schwer verheimlichen. Elisa hatte schon
alles erfahren. Er sprach zu ihm: »War das die Zeit, Silber und Kleider
zu nehmen, daß du dir ein Landgut erwürbest?«
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