zurück
  Diogenes redivivus = Cynikulus  
     
 Kupferstich von Franz Feyerabend

 Der Buchbinder Augustin Scholer

Eis isch nümme do;
wo isch's ane cho?
's Scholers Nase, weie weh,
git der Bruck kei Schatte meh.
Wo bisch ane cho?  *

Er wohnte im Gebäude des heutigen Restaurant Spillmann am Großbasler Ende der Mittleren Brücke,
war ein stadtbekanntes Original und hatte eine riesige Nase.

Der Sage nach war er genauso schwer aus seinem Haus herauszulocken wie Diogenes aus seiner Tonne.

Augustin Scholer wurde am 24. Februar 1715 zu St. Martin in Basel
als Sohn des Emanuel Scholer und der Anna Catharina Scholer,
geborene Saxer, getauft.

 Im Jahr 1737 wurde er als Buchbinder in die E. E. Zunft zu Safran aufgenommen. Er hatte offenbar Beziehungen ins Badische, denn
seine erste Gattin Catharina Juliana Kolb heiratete Augustin
am 22. Januar 1742 in der Kirche von Rötteln bei Lörrach.

Im Jahr 1745 wird er unter den Vorgesetzten der Zunft zu Safran erwähnt, im selben Jahr starb seine erste Gattin.
In der Zunft bekleidete Augustin das Amt des Irtenmeisters und
war somit für Speis und Trank in der Zunftstube zuständig.
Fast vierzig Jahre blieb er der Zunft zu Safran treu.

Am 3. Juli 1758 heiratete Augustin Scholer die 41 Jahre alte Witwe Margarethe Wasmer - mit der er eine außereheliche Tochter, Anna Catharina hatte - und die ihn um 1 Jahr überlebte.

Im Jahr 1774 wurde Scholer Weinschenk. Er trat seiner neuen Tätigkeit wegen in die E. E. Zunft zu Weinleuten ein, jedoch wurde er zwei Jahre später wiederum zu Safran zünftig.
Augustin Scholer starb mit 79 Jahren und wurde am 13. Dezember 1794
 zu St. Martin beigesetzt.

   


Original in der Unibibliothek, Basel

     

(Quelle vermittelt v. Remy (Remigius) Suter, Ziefen/Baselland/CH)
 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

  * aus: "Z'Basel an mim Rhi (Erinnerung an Basel)"