zurück Evangelium am Sonntage Oculi 1792
     

Ev. am Sont. Okuli.
Luc 11, 14 - 25.
v.
14,15,16

Vergebens glaubt der Zweifler, der Unchrist, der Lasterhafte, wenn Gott noch Zeichen und Wunder thun würde, daß es ihm alsdann möglich oder leichter seyn würde zu glauben und fromm zu seyn. Er bleibt ungebessert und unüberzeuget nicht weil es den natürlichen Mitteln die uns Gott anbietet, an Überzeugungs und Besserungskraft fehlte, sondern weil er sich nicht mag überzeugen und bessern lassen.

v. 14. Jesus lehrt einen Stummen sprechen, und alles Volk verwundert sich - Aber wer aufmerksam auf die Na­tur seyn wollte, wäre es dem weniger wunderbar, daß wir von Jugend auf sprechen können? oder waren wir nicht alle auch einmal stumm?

v. 15. Jes. lehrt einen Stummen sprechen, und siehe es wird ihm für Zauberey ausgelegt. Würde der, der die Wahrheit nicht annimmt und ausübt, weil er sie nicht leiden mag, würde der nicht auch eine Einwendung, einen Zweifel selbst gegen das Wunder haben, das ihm die unangenehme Wahrheit zu bestätigen schiene.

v. 16. Jesus thut ein Zeichen an einem Stummen und nun verlangt man ein Zeichen vom Himmel. Also selbst Wunder sättigen den Wundersüchtigen nicht, sieht er eins, so will er mehrere, sieht er ein grosses so will er noch ein grösseres sehen.

So wahr ist es, was der Heiland Kap. 16,31. sagt: Hören sie Mosen u. die Profeten nicht pp.