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  19.

Der Präzeptoratsvikar Hebel
 ='Parmenides'


und der

Der Proteuser-Almanach

1790/91
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19. Links: Der Präzeptoratsvikar Hebel = Parmenides. Tuschzeichnung im Almanach der Proteuser.
Badische Landesbibliothek, Karlsruhe.
19. Rechts:  Almanach des Proteus auf das gnadenreiche Jahr I.   Proteopolis.
Titelblatt. Handschrift Hebels (1790). Badische Landesbibliothek, Karlsruhe.

In dem von Hebel prachtvoll geschriebenen Almanach erscheint unter den Schattenrissen der „Proteologen", also der Proteusanhänger, als erstes 'Parmenides' (also Hebel selbst), danach 'Cynikus' (= Diogenes) mit seinem Sohn 'Cynikulus' (= der Basler Buchhändler Scholer),
danach 'die gesamte griechische Stoa', 'der Ewige Jude' (Aei-Ioudaios bzw. gr. Aσούηρος (Ahasveros)), Horatius Flaccus und Cagliostro.

Johann Peter Hebel und sein Freund Friedrich Wilhelm Hitzig gründeten verm. am 30. November 1790 den "Proteuserbund" zu Proteopolis (Lörrach). "Proteisch" waren die Stunden, in denen man bei gutem Wein gemeinsam den Alltag vergaß - und bald hatte man neben besonderen Namen - insbes. Parmenides für Hebel und Zenonides für Hitzig - ein besonderes Wörterbuch, ein Wappen, einen Wappenvogel (den Storch) und einen eigenen Kalender, den "Allmanach des Proteus auf das gnadenreiche Jahr 1."
Hebel hatte den Beginn des 1. Jahres auf den 30. November 1790, das Ende auf den 30. November 1791, den als "Lostag" bekannten, mit allerlei abergläubischen Begebenheiten verknüpften, den oder die "Zukünftige"
offenbarenden "Andreastag" festgelegt.