zurück

  38.

Friedrich Wilhelm Hitzig

 
Stich von unbekannter Hand

(unbek. Dat.)
  << voriges Bild         nächstes Bild >>

38.  Friedrich Wilhelm Hitzig (1767-1849) im Alter.  Stich von unbekannter Hand.
Bildarchiv C. F. Müller, Karlsruhe.

Als Vikar seines Vaters in Rötteln ist Hitzig mit Hebel bekannt geworden. Nach dessen Weggang von
 Lörrach wurde er Präzeptoriatsvikar und nachher Prorektor am Pädagogium, dann nacheinander
Pfarrer in Rötteln (1800 - 1812), Schopfheim (1812 - 18), Auggen (1818 - 28) und Lörrach (1828 - 49).

Beide bewegte der Gedanke, daß die «Wirklichkeit» nicht das wahre Seiende, daß die vergängliche Materie,
 daß die materiellen Unannehmlichkeiten des Lebens nichtseiend und daß im «Nichts» das wahre Sein sei -
 die philosophische Begründung für die Neigung, sich von der Wirklichkeit zu distanzieren und in einem
 eigenen Reich der Phantasie und der Wünsche, das nicht von dieser Welt war, sein Ziel zu finden.
Und so gründeten Hebel und sein Freund Hitzig verm. am 30. November 1790 den "Proteuserbund" zu
 Proteopolis (Lörrach). "Proteisch" waren die Stunden, in denen man bei gutem Wein gemeinsam den
Alltag vergaß - und bald hatte man besondere Namen - Parmenides für Hebel und Zenonides für Hitzig.

Daraus erwuchs eine lebenslange Freundschaft, und an den Zenonides, dem die von Hebel ersehnte, aber nie erreichte Dorfpfarrei im Oberland beschieden war, gingen seine Briefe, in denen er alle seine Anliegen vortragen und besprechen konnte. .