Die Briefe an S. Engler, D. Schneegans und Frau Weiler | |||
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Zum näheren Oberländer Freundeskreis zählte Sebastian Engler, der „Angelo, Angeliko, Erzengel". 1761 geboren, also ein Jahr jünger als Hebel, ist er wohl schon auf dem Karlsruher Gymnasium in dessen Gesichtskreis getreten. 1792 übernahm er die unweit Karlsruhe gelegene Pfarrei in Knielingen, ein beliebtes Wanderziel Hebels, der mit dem Freunde gern im „Adler" zusammentraf. 1800 übernahm Engler das Diakonat in Schopfheim; mit diesem Amt war die Pfarrei Hausen in Personalunion verbunden. An der Entstehung der Alemannischen Gedichte hat Engler, selbst ein federgewandter Mann, lebhaften Anteil genommen, und vor wie nach ihrem Erscheinen hat er eine rege Werbetätigkeit entfaltet. 1806 wurde Engler Pfarrer in Kippenheim, wo er, Hebel lange überlebend, bis ins hohe Greisenalter tätig war. 1850 starb er in Durlach. Der Straßburger Freundeskreis erschöpfte sich nicht mit dem Haus Haufe. Enge und dauernde Freundschaft verband Hebel ebenso mit Haufes Freund und zeitweiligem Geschäftspartner Daniel Schneegans (1778-1842) und dessen aus Frankfurt am Main stammender Frau Marie Karoline, geb. Schwarz, einer Verwandten von Goethes Lili. „Friede, Freundlichkeit und Güte waren hier zuhause", lautete das Urteil Sophie Haufes, die als junges Mädchen, verwaist, im Haushalt der jungen Eheleute Schneegans gewohnt hatte. Nicht unberührt von den religiösen Anschauungen und den karitativen Bestrebungen des Pfarrers Johann Friedrich Oberlin, fand Daniel Schneegans hohe Befriedigung in der Stellung eines Waisenhausdirektors, was ihn freilich nicht hinderte, sich zugleich als praktischer Geschäftsmann zu betätigen. Wie bei Haufes erfreute sich bei der Familie Schneegans ein Kind der Patenschaft Hebels. Die Schwester von Daniel Schneegans war mit dem Straßburger Kaufmann D. Weiler verheiratet. Diese Frau Weiler zählt gleichfalls zu den Empfängerinnen der „Liebfrauenbriefe", welche der Dichter nach Straßburg, der zunächst Basel und Freiburg besonders geliebten Stadt, sandte. Ihr Sohn Daniel Weiler, stud. theol. war Schüler an Hebels Karlsruher Gymnasium. |
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Die Auswahl der o. a. Zitate orientiert sich an: Johann Peter Hebel: Briefe; ausgewählt und eingeleitet von Wilhelm Zentner; C. F. Müller, Karlsruhe & Langewiesche-Brandt, Ebenhausen bei München, 1976 |