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AN JOHANN MICHAEL ZEYHER

   

... Aber diesmal, Landsmann, müßt ihr mich im Pfarrhause zu V[ogelbach] wieder ehrlich machen und mir die Iris Susiana schicken und sonst noch etwas Schönes dazu. Denn als ich Euch verwichenes Frühiahr um eine ansprach: Landsmann, sprach ich Euch an, könnt Ihr mir keine Iris Susiana schenken? — so habt Ihr mir eine versprochen, die noch nicht aufgegangen sey im Scherben, habt auch Eurem Adjutanten in meiner Gegenwart befohlen, eine für mich heraus zu thun, habt aber mit den Augen so gemacht gegen ihn, nemlich es sey Euch nicht Ernst, es sey nur, daß ich's höre. Also habt Ihr mir keine geschickt und ich hab' keine bekommen und seitdem sieht der Pfarrer in V.[ogelbach] mich für denjenigen an, der ich doch nicht bin, sondern Ihr seyd's. Also löset ietzt Euer Wort wieder aus und wenn die Zwiebeln schon wieder im Boden sind, so seyd so gut und schickt mir eine mit sammt dem Scherben. Wenn Ihr mich wieder anführt, Z[eyher]., ich versteh keinen Spaß, über's Jahr steht's im Kalender, im rheinländischen Hausfreund, aber wie? Diesmal hab ich Euerer Cucümmerlein im markgräflichen Garten noch mit Ehren gedacht, und hab sie auch theuer genug angebracht .... Herr Z[eyher], seyd so gut und übergebt in meinem Namen Eurer Frau, dem guten Basler Blut, den mitfolgenden Kalender nebst meinem Gruß zum freudenreichen neuen Jahr! Zieht aber den neuen Rock dazu an und machet's ja recht orddentlich. Der liebe Gott verleihe Euch gute Gesundheit und hänge Euch viel Baßgeigen an den Himmel.

Der rheinländische Hausfreund             


Carlsruhe, den 10ten Weinmonat [Oktober] 1810.