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AN CHRISTIAN FRIEDRICH WINTER

   

Auf Ihre 3 werthesten Zuschriften ermangle ich nicht Ihnen, Hochgeehrtester, zu erwiedern a) die bibl. Geschichte wird im Lande für den Gebrauch der innländischen Schulen wirklich abgedruckt. Das Exemplar wird ungefähr 24 kr. kosten. Sie wird gemäs den Beschlüssen der G[eneral] Synode allgemein eingeführt werden. Ich glaube, es sollte bis dahin gewartet werden, b) Von Herrn Minnichs Poesien kenne ich gar nichts. Der alemannische Dialekt wird vielleicht kein Glück mehr machen. So etwas thut einmal und eine Zeit lang gut. Die Neuheit ist vorüber, und das Publikum verlangt vom Gedicht neue Dichtung, keine neuen Proben eines schon ausgenossenen Dialekts, wenn anders etwas daran zu genießen war. Indessen will ich Her[rn] M. keinen bösen Handel machen. Wenn Sie sein Mspt. sich ohnehin senden lassen, so bin ich bereit es durchzusehen und Ihnen meine ungefähre Meinung darüber zu sagen, iedoch bei manchen anderen und ähnlichen Geschäften nur weil es mir etwas schwer fällt, Ihrem Wunsch und Zutrauen auszuweichen. c) Das ungünstige Urtheil über die Grammatik ist für eine Schulgrammatik fast ein Lob, wenigstens kein Tadel — ich meine dasienige, welches Sie mir mitgetheilt haben. Wegen dessen Einführung in den gemischten Lehranstalten in Heidelb[erg] und Mannh[eim] ist den dortigen Direktionen ein Gutachten abgefordert worden, welches noch erwartet wird. Ich wünsche, daß es ganz zu dessen Gunsten ausfallen möge. Her[rn] Hautz, dem ich auch noch eine Antwort auf eine gefällige Zuschrift schuldig bin, bitte ich von mir zu grüßen, und bin mit Hochachtung Dero ergebenster

 Hbl.                

d. 29 ten Jenn[er 18]24.