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AN IGNAZ HEINRICH FREIHERR VON WESSENBERG

   

Verehrtester Freund!

Es wird mir das große Vergnügen, Ihnen einsweilen wenigstens im Vertrauen sagen zu können, daß der Großherzog die Errichtung eines Instituts für Taubgebohrene, sowie die angetragene größere Summe von 3000 fl. nebst dem Beitrag aus dem Spitalfonds von circa 300 fl. genehmigt hat. Ich theile mit Ihnen die innige Freude über das Gelingen dieses schönen Werks, das so vorzüglich Ihr Verdienst um die hülfs und rathbedürftige Menschheit zu so viel anderen ist. Das Institut soll seinen Sitz hier, in C.Ruhe haben. An die Eröffnung der Collekte ist iedoch noch nicht zu denken, da die Entschließung S. K. H. noch nicht öffentlich ausgesprochen ist und neben anderm namentlich der Antrag wegen der Collekte noch der höheren Berathung und Genehmigung ausgesezt bleibt. Doch Sie werden, edler Freund der Menschheit und alles Guten, sich mit mir beruhigen, daß einsweilen das Wichtigste geschehen ist.

Ich bin mit innigster Verehrung und Liebe Dero ergebenster Diener und Freund

Hebel              

C.Ruhe d. 28. Febr. 1821.