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AN IGNAZ HEINRICH FREIHERR VON WESSENBERG |
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Verehrungswürdigster Freund! Ich habe die Ehre, Ihnen, anligend, die verlangte Abschrift der beiden Aufsätze zuzusenden, welche Sie vor Ihrer Abreise von hier mir anvertraut haben. Ich kann und werde mir nicht erlauben, neben dem oder an dem, was Sie so zweckmäßig gegeben haben, etwas anders zu geben. Selbst meine Bemerkung nehme ich zurück, daß es mir zu weitläufig scheine. In den Augenblicken, in welchen die Motion mit allgemein lebhaften Theilnehmungen aufgenommen, auch im Publikum aufgenommen war, konnte es vielleicht so scheinen. Jetzt dürfte die wohlthätige Wiederanregung aller iener Gefühle in der Art, als in der Einladung bezweckt wird, sehr an ihrem Ort seyn. Vielleicht gefällt es Ihnen, in dem Eingang die Definition oder den Terminus wegzulassen oder ihre Verbindung, die etwas an das Didaktische zu streifen scheint, zu ändern. Wie gerne möchte ich diese Sendung mit recht erfreulichen Nachrichten begleiten können. Leider kann ich zu dem, was S. H. der Marggrav Ihnen bereits selbst geschrieben hat, noch nichts hinzusetzen, als daß der edle Prinz die Angelegenheit neuerdings auch dem H. Min. v. Berstett empfolen, und sehr gute Zusicherungen, wie natürlich, erhalten hat. Ich vermute, daß die beiden Kirchencollegien noch zum Gutachten dürften aufgefordert werden. Aehnliches ist neuerdings wegen Milderung der Censur, wofür Sie sich ebenfalls so lebhaft interessirt haben, bei dem O. Censurcollegium geschehen. Ich hoffe, daß die Widerherstellung des Status quo, bis der 17 te Artikel der Verfassungsurkunde in Erfüllung gehen kann, keine Schwierigkeit finden werde. Mehr kann man im Augenblick nicht wohl erwarten. Möge, wenn denn auch langsam, nur alles Gute zu seiner Reife gedeihen. Mit innigster Verehrung und Liebe dero ergebenster Hebel Carlsruhe d. 28. Dec. 1820.
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