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AN FRAU WEILER |
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Meine theuerste Freundinn! [Anfang Oktober 1806] Statt meinen freudigen Herbstflug nach Straßburg zu thun, und in unsern lieben Greisen mein Leben wieder mit schönen Stunden zu würzen, sitze ich da, und schreibe einen lahmen Brief. So wollens dismal die Umstände. Aber Sie sind mir doch gut, und behalten mir ein freundliches Gesicht auf das nächstemal vor. Kost und Logis etc. ist für den guten Daniel besorgt. Unsere Winterlektionen werden bis den 20. dieses Monats ihren Anfang nehmen. Wir wünschen daher, daß Daniel etwa auf den Freytag vorher, ist zu sagen am Tage Sankt Florentin hier eintreffen möge, damit die nöthigen Anstalten zu einer Aufnahme in das Institut können getroffen werden. Bis dorthin wird auch Herr Sander von einer kleinen Reise, womit er seine Ferien ausfüllt zurück seyn. Ich erwarte ihn, und wer den schönen Einfall haben wird ihn zu begleiten, mit freundlichem Herzen. Leben Sie wohl meine Freundinn und heiter. Möge Ihnen der Himmel an Ihren Kindern viel Freuden aufbewahrt haben. Von Herzen Ihr ergebenster Fr. Hebel
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