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Briefübersicht

 

  AN CHRISTIAN KARL ANDRÉ

 

   

Wohlgebohrener     
Hochzuverehrender Herr Hofrath!
     





       

Ich übersende mit meinem aufrichtig-
     
sten Dank für die sehr werte Zusendung
     
mit welcher Sie mich erfreut haben,
     
zugleich meine eigentliche Bitte
       
um Nachsicht wegen der langen Zö-
     
gerung dieser meiner Antwort -
     
Ihr inhaltreicher Nationalcalender* fand
     
mich in meinen unruhigsten u. bel-
     
gentsten Zeit, u. doch hatte ich ihn so
     
genau zuerst gelesen, u. recht mit
     
Ruhe u. Weile gelesen, weil ich berech-
     
tiget war, von dieser Lektüre zu er-
     
warten, was sie mir geleistete, was man
       
nur den guten u. eigenen Stunden
     
aufbewahrt.
     
Ich wünsche diesem Verdienstlichen
      
Werk, das iezt eine Periode
     
so schön begi
nt den erfreulichsten     

   

Fortgang u. die gerechte Anerkenung     
des Publikums, doch wie ka
n ihm die-     
se fehlen, da sie gerecht ist. Ich glau-
     
be ebenfalls, daß die thätige Theil-
     
nahme aufgeklärter Geistlicher sehr
     
förderlich seyn könnte. Sollten Sie es
     
dienlich finden darüber einmal ei-
     
ne Einladung ausgeben zu lassen,
     
so wird es mir eine nahe u. an-
     
genehme Angelegenheit seyn, meine
     
Freunde unter ihnen besonders dar-
     
auf aufmerksam zu machen.
     

      Ich verharre mit besonderer
   Hochachtung
       


                Euer Wohlgebohren



CRuhe d. 5 März 1823

     
                              ergebenster Dr.
                                          Hebel
     
 

 

 

 

 

 

  * "Ihr inhaltreicher Nationalcalender" - somit ist der Adressat höchstwahrscheinlich:
Christian Karl André, Hofrat in Stuttgart, Herausgeber des "Nationalcalender für die deutschen Bundesstaaten",
erstmals auf das Jahr 1823 bei Cotta erschienen.

(Hinweis v. Remy (Remigius) Suter, Ziefen/Baselland/CH).


[Der Brief ist bei der BLB Krhe als "an unbekannt" eingestuft]