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Wohlgebohrener
Hochzuverehrender Herr Hofrath!
Ich übersende mit meinem aufrichtig-
sten Dank für die sehr werte Zusendung
mit welcher Sie mich erfreut haben,
zugleich meine eigentliche Bitte
um Nachsicht wegen der langen Zö-
gerung dieser meiner Antwort -
Ihr inhaltreicher Nationalcalender* fand
mich in meinen unruhigsten u. bel-
gentsten Zeit, u. doch hatte ich ihn so
genau zuerst gelesen, u. recht mit
Ruhe u. Weile gelesen, weil ich berech-
tiget war, von dieser Lektüre zu er-
warten, was sie mir geleistete, was man
nur den guten u. eigenen Stunden
aufbewahrt.
Ich wünsche diesem Verdienstlichen
Werk, das iezt eine Periode
so schön begint den erfreulichsten
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Fortgang u. die gerechte Anerkenung
des Publikums, doch wie kan ihm die-
se fehlen, da sie gerecht ist. Ich glau-
be ebenfalls, daß die thätige Theil-
nahme aufgeklärter Geistlicher sehr
förderlich seyn könnte. Sollten Sie es
dienlich finden darüber einmal ei-
ne Einladung ausgeben zu lassen,
so wird es mir eine nahe u. an-
genehme Angelegenheit seyn, meine
Freunde unter ihnen besonders dar-
auf aufmerksam zu machen.
Ich verharre mit besonderer
Hochachtung
Euer Wohlgebohren
CRuhe d. 5 März 1823
ergebenster Dr.
Hebel
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