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AN SOPHIE HAUFE

   

Wenn ich eine Freude am Ueberraschen hätte, so wollte ich Ihnen nicht sagen geliebte Freundinn, daß ich bis Freitag oder Samstag mit einigen Freunden auf einen Tag nach Strasburg komme, und Oswald, der iezt Ferien hat, mitbringe. Allein ich denke, daß Sie lieber sich einen Tag lang mit Mutterliebe darauf freuen, als durch sein plötzliches Erscheinen alterirt werden. Denn unerwartete Freude ist oft nicht weit vom Erschrecken. Aber Oswald denkt doch nicht so, sondern er will sich vor der Stubenthüre ein wenig verbergen, und sich sodann unvermuthet sehen lassen. Diese Freude sey ihm gegönnt. Mögen wir Sie nur gesund antreffen.

Mit herzlicher Liebe Ihr Freund      Hbl.            

d. 17. Juli [1826].