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AN DANIEL SCHNEEGANS

   

23sten Oktobre [1814]           

Zum Herzensfreundlichen Gruß, habe ich an das Klein Straßburg einen Calender, vorläufig und einsweilen, im Werth von 20 Th. geschickt.

Bekanntlich ist die ganze Auflage des Calenders, unter das Sigel der hohen Polizeibehörde gelegt, und ist obige Strafe darauf gesezt, wer einen ausgiebt, wer ein Exemplar hat, und sehen läßt, muß sagen, von wem er es bekommen hat.

Der fromme Rath, war ein böser Rath der irgend iemand, wers bezahlen muß, die Kosten des Umdrucks von 2 mal 40 000 Blättern kosten wird. Ich habe an dieser Sache keine Sünde, darüber will ich mich richten lassen, ohne Furcht vor der Chorgemeine der unsichtbaren Liebfrauen Kirche, die da ist in Klein Straßburg.

Eisenlohr wird mich mündlich entschuldigen daß ich auf so viel freundschaftliche Briefe und Einladungen die Antworten noch schuldig bin, die alle nachkommen werden. Das gegenwärtige Blatt ist kein Brieflein, sondern die Vorrede zum Calender. Die Exempel kommen nach, so bald sie umgedruckt sind. Meine besten Grüße, liebe Freundinn, an Ihren Gatten — Er hat bisher gemeint, Er sei der geneigte Leser zur Vorrede, Nein Sie — auch an Mad. Weiler, auch an alle. Von ganzem Herzen

Ihr Freund      Hebel