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AN JEAN PAUL RICHTER |
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Carlsruhe, den 2. Juni 1811 Die allemannischen Gedichte konnten nicht höher geehrt und der Verfasser dazu nicht inniger erfreut werden, als es in der Z[eitschrift] f[ür] d[ie] e[legante] W[elt] und im unvergleichlichen Katzenberger durch Ihr Urtheil geschehen ist, durch das Urtheil eines Mannes, dem so alle guten und fühlenden Menschen huldigen, und ich rechne es zu den schönsten Preisen, die mir die Muse ersang, daß Sie mir gut sind und daß ich ietzt an Sie schreiben kann fast wie ein guter Bekannter an den Anderen; wenn ich's nur auch ein wenig schöner könnte! Ich bitte Sie, das Schatzkästlein des rheinischen Hausfreundes, das dieser Brief begleitet, gütig von mir anzunehmen. Es enthält zwar nicht viel, was Sie anziehen kann; der Innhalt ist fast so kalenderhaft, wie Druck und Papir. Aber wenn ich unterdessen auch nur ein ABC Buch geschrieben hätte, — was ich auch in Zukunft noch zu thun im Stande bin — es hätte mir zum Mantel dienen müssen, Ihnen einmal in diesem Leben meinen Dank für so manche himmlische Stunde, die mir durch Ihre Schriften ward, und die wahrhaft heilige Liebe zu Ihnen zu bezeugen, womit ich bin J. P. Hebel
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Dieser Brief begleitete das soeben bei Cotta erschienene „Schatzkästlein des Rheinischen Hausfreunds". |