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AN HEINRICH MEDICUS
 

 

 

Hochwohlgebohrener     
    
Hoch Zu VerEhrender Herr Obrist!







    
Sie geben mir einen sehr schätzbaren
Beweis Ihres fortdauernden gütigen
      
Zutrauens durch Übersendung der
    
ersten Spinerin, und den damit ver-
    
bundenen Auftrag. Aber welche schwe-
    
re Probe, auf die Sie mich setzen!
     
Wie gerne ich iedem Ihrer Wünsche
    
an mich entgegen kome, und ihn
    
so vollständig als es mir möglich
    
ist, befriedigen möchte, soll ich da-
    
mit beweisen, daß ich Ihnen etwas,
    
das schon gut ist, verbessere, zumal
    
an der Bearbeitung eines Gegenstan-
    
des, dessen Detail Sie, wie noch
     
viel anderes Interessantes, viel
     

     

     
besser kennen als ich. Erkennen Sie,
Verehrtester Herr Obrist nach Ihrer
     
Güte, an dem was ich unterstrich     
 
und änderte, mein Bestreben Ihrem
    
Verlangen zu entsprechen, und an
     
dem, was ich nicht verändern woll-
     
te, meinen Beyfall. Ich wünsche
     
ieder Spinstube Ihrer industrie-
     
reichen Gravschaft Hanau eine so
    
lehrreiche und unterhaltende Spin-
    
nerin, wie Ihre erste ist, und
     
Ihnen gute Gesundheit und viel
     
heitere Stunden, in denen Sie
      
Ihre Freunde bald wieder und noch
     
oft mit den Produkten Ihrer mun-
    
tern Laune erfreuen mögen.
    
Ich bin, indem ich mich Ihrer
    
fortdaurenden Gewogenheit empfehle,
     

     

   
mit den Gesinungen der aufrich-
tigsten Verehrung
    



          Euer Hochwohlgebohren




     
CRuhe d. 1. Febr.

         1806



                                         gehorsamster Dr.

                                             J. P. Hebel