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AN FRIEDRICH ADOLF KRUMMACHER

   

Dem frommen lieben Herrn Krummacher meinen Herzensgruß durch Herrn Doktor Spieß, dessen persönliche Bekanntschaft mir schätzbarer ist, als ich sagen darf, weil das Blättlein das er gütig übernehmen will offen in seine Hände kommt.

Herr Doktor sagt mir, daß Sie theurer Mann es nicht befremdend finden werden, wenn ich ein par Wörtlein zu Ihnen spreche, und ich glaube es so gerne, und nehme es an weil ich Ihnen nichts zu sagen habe und nichts sagen will, als meinen Dank für schöne lieben Stunden voll zarter und inniger Gefüle, die Sie und der heilige Geist, durch Sie mir gaben „kein poetische oder sonst sogenannte, sondern die wahre und" rechte, die die Welt nicht kennt. Diesen Dank und der stille Händedruck der ihn begleitet, kommt aus reinem durchdrungenem Herzen. Gott lasse es Ihnen Wohlergehen. Ihre Außwelt sey Ihnen schön und harmonisch, wie es die lichte reine immer ist, die Sie im Busen tragen, der innern ist nichts zu wünschen.

 J. P. Hebel             

Carlsruhe d. 26. Merz 1817.