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CHRISTIAN KAPP

   

Ich bezeuge Ihnen, edler Unbekannter, meinen verbindlichen Dank für die wohlwollende Meinung, mit welcher Sie mich zum Besitz eines Exemplares Ihres vielseitig interessanten und gehaltvollen Werkes Christus etc. aus eigner werther Hand wollten gelangen lassen. Meine Freude darüber war um so größer, da ich das Werk schon kannte. Denn Sie wissen vielleicht — oder nicht — daß ich es schon im Manuscript gelesen habe, daß ich Ihr Censor war. Aber dies versage ich mir nicht hinzuzufügen, daß ich es mit großer Aufmerksamkeit, weniger mit dem Mikroskop des Censors, als mit freiem offenen Sinn und Auge, mit vieler Theilnahme und hie und da mit lebhaften Pulsen gelesen habe und nun wiederlese.

Noch besonders Dank bin ich Ihnen für die Innlage Ihres geehrten Schreibens schuldig. Ich liege Werth darauf, daß ich durch Ihre Mittheilung ein Blatt von Jean Paul, dem herrlichen, besitze, das nicht jeder gedruckt lesen kann. Von einem solchen Mann so gewürdigt zu seyn, ist eine große ehrenvolle Würdigung.

Ich schließe mit den besten Wünschen für Ihre theure Gesundheit und mit dem Ausdruck einer besondern Hochachtung, womit ich die Ehre habe zu seyn Dero ergebenster Dr.

Hebel             

Carlsruhe den 24. April 1823.