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AN FRIEDRICH WILHELM HITZIG

   

1. A[ugust 18]12        

Weil ich dismal nur kurze Zeit habe, so will ich o Zenoides, nicht auf das liebste in deinem Brief, sondern auf das nöthigste antworten. Denn das liebste daran ist mir der freundliche launige, geinetliche Brief selber von Anfang bis zu Ende mit Ausnahme gerade des nöthigsten, worüber ich dir schreibe, nemlich der Jüdelei und Mäckelei, und des Klingelbeutels den wir nunmehr einziehn für den Wandsbecker. Laß ia keinen der Verpfändeten los und ledig, so wenig als der T.... eine arme Seele, wie vielleicht auch eine und die andre drunter ist. Treibe das Geld mit unchristlicher Härte ein, und gieb keinen Termin und kein Quartier. So wenig es ernstlich wird gemeint seyn, mit der Endezeit der Pränumeration, wenn wir nur viel schicken, so bitte ich dich doch mir baldigst das Verzeichniß der Abnehmer, compendios und deutlich geschrieben, nebst der Zal der Exemplare zukommen zu lassen, das Geld aber selbst vorläufig an Günttert in W. gehen zu lassen, wo ich ohnehin in kleiner Rechnung stehe. Ohne Zweifel hast du die liederliche und ärgerliche Nachforderung von 12 cr. auf das Exemplar erhalten, und ich werde darauf rechnen können. Zieh's lieber zuerst ein, damit wir wissen, was wir bekommen. Ich werde nunmehr ein Cirkular an die berühmtesten Verlagshandlungen ergehen lassen und um Pränumerations Aufträge an dich bitten, damit unsere Correspondenz wieder in lebhaftere Bewegung kommt. Meine besten Grüße den Theuren, und dem iungen Sternlein 6ter Größe an der Milchstraße einen Kuß zum Wilkomm auf die Brust voll schlafender Keime eines, Gott gebe schönen Lebens.

H.