zurück zur Briefübersicht |
|
||
AN FRIEDRICH WILHELM HITZIG |
|||
[November 1804] Ich beklage dich o Zenoides, und noch mehr deine Daube, um den schönen
Umhang, hinter dem ich auch schon wohl schlief und schön träumte, und der
nun Asche ist, wie wirs alle werden, falls es wahr ist, daß das Leben ein
Verbrennungsproceß sey, wie einige wollen. Unser Freund Eccard hingegen
muß eine gute Stunde gehabt haben, nicht als er den todten Umhang auf
kurze Momente in das flackernde freudige Leben versezte, sondern als er
mirs, wiewohl mit aufrichtiger Reue seines mordbrennerischen Beginnens,
doch lustig erzählte, und den Wunsch zu Tage legte, die sehr billige und
gemäßigte Schadloshaltung von 14 fl. 56. dir sobald als möglich zustellen
zu können. Du wirst meine Fortschritte im Studium der praktischen Moral
mit Wohlgefallen bemerken, wenn ich dir sage daß ich sogleich den
kategorischen Imperativ, und zwar E. hat hier gute Steine im Brett. Besonders ist ihm ein sehr billiger und rechtschaffener Referent zum Lose geworden, Hofrath Volz, der die schönste aller Hermeneutiken hat und übt, menschliche Schwachheiten zu verstehen und menschlich auszulegen. Sollte dir Flick in seinem und meinem Vertrauen mit einer kleinen Correktur zu Berg und Hof reiten, so bitte ich dich eine Pfeife Taback und ein par willige Minuten an uns zu wenden. Dein redl. Fr. Hebel
|
|||
zurück zur Briefübersicht |
|
|