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AN CHRISTOF GOTTFRIED HAUFE

   

Lieber Freund und Thurn!

Weil ich euch aus Mangel der Zeit und Trübsinn keine lustigen Briefe mehr schreiben kann, - will ich euch wenigstens lästige schreiben. Herr Beck, der euch diesen Brief vorlegt, reißt von Heidelberg der Universität, nach Colmar, ein achtungswerther, iunger Mann, für den ich mich viel intereßire, und wird sich, ich weiß nicht wie lange auf der Durchreise in Strasburg aufhalten, wo er niemand kennt. Sollte er in den Fall kommen, einer Bekanntschaft zu bedürfen, so bitte ich Sie, lieber Thurn und Gevatter, ihn als einen Rekommendirten von guter Hand anzusehen, und ihm mit gutem Rath an die Hand zu gehn.

Ihr dürftet mir, wenn ich auch fast nie mehr schreibe, doch ein wenig feurige Kohlen aufs Haupt sammeln. Ich weiß gar nicht, wie ihr seid, daß es keinem einzigen mehr einfallt, mit mir zu zanken. Meine besten Grüße dem Intendanten und allen Freunden und Pathen herzlich Ihr

 Fr. H.                  

29. August [1814]