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AN CHRISTOF GOTTFRIED HAUFE

   

[Ende Februar 1809]      

Es ist zwar heut zu Tag mit dem Hausfreund wenig Ehre mehr einzulegen. Ein Beweis, daß ich auch nicht Egoist bin. Weil ich keinen Dank daran verdienen wollte, hab ich lieber gewartet biß wir ein wenig tiefer im Jahr sind und biß die erste Begirde darnach versaust hat. Ich habe nur noch zwey grüne aufbringen können. Eins davon ist mein eigenes Ehrenexemplar, das ich von dem Verleger bekommen habe. Theilt euch darein Kinder, oder loset darum.

     Ein Exemplar ist für das Ministerium des Innern
     Eins für das Handelshaus Schneegans e. C.
     Eins für die Freundinn Weiler, und
     Eins für den Tauflöwen Hrn. Münz

die ich alle freundlich grüße.

Ihr seid noch nicht zur wahren Ansicht der Dinge hindurch gedrungen. Die alten Römer fiengen das Jahr mit dem Merz an. Daher kommt es daß man vom Merz an zählen muß, wenn die Monate September  8 ber  9 ber  10 ber richtig heraus kommen sollen. Mit ihnen halte ich es billig. Wenn ichs mit dem großen Publikum zu thun habe, richte ich mich nach dem Vorurtheil und heule mit den Wölfen.

Unter guten Freunden versteht es sich, daß das N. J. am I. Merz beginnt. Ich wünsche euch insgesamt ein glückseliges römisches Neu Jahr und übermache euch noch in dem alten Jahr iedem einen schönen Calender.

Im Februar 1810 sollt ihr wieder einen bekommen.

 H.