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AN CHRISTOF GOTTFRIED HAUFE

   

Ich übersende Ihnen mein lieber Thurn und Taxis, die zwey lezten Blätter für H. Hegi mit der Bitte sie auf die möglichst sichere und geschwinde Art, ihm in die Hände zu bringen. — gern möchte ich hinzusetzen — auch wieder draus, aber das müssen wir schon ihm überlassen. Ich danke Ihnen sehr für die Besorgung der Commission bey
H. Cammerer, dem ich morgen antworten werde. Könnte ich doch in die Minute, die mir zum Schreiben vergönnt ist, alles liebe und freundliche zusammen drängen, was ich Ihnen samt Frau und Kind sagen und an Schneegans, Weilers und Münz auftragen möchte. Meine herzlichen Grüße an allen Orten. Von Doll und Peterson ein gleiches. Oft erinnern wir uns an den schönen Tag, den wir in Strasb. so froh durchlebt haben, und kochen die untergelaufenen Späßlein, wie einen levantischen Kaffesatz alle Tage auf um uns von neuem daran zu laben, thun auch mitunter ein par neue Böhnlein oder wenns fehlen will eine Messerspitze voll Cichorien dazu besonders wenn wir Gäste haben. Daß das fünfte Düpflein auf dem I ausgelöscht ist, werden Sie vielleicht wissen. Bey einem Eheverspruch in Durlach zwischen dem neuen Pfarrer Sachs v. Graben und Madm. Dumbert fiel er als man eben sich zu Tische setzen wollte knall und fall tod auf die Erde nieder. Ich verliehre viel an ihm. Dagegen gratulire ich Ihnen zur Nachbarschaft des Pfarrer Eccards der nach Eccardsweiher kommt, wenn ers annimmt. Leben Sie wohl mein lieber Thurn! Mit herzlicher Liebe

Ihr Freund    H.                 

22. May [1808]