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AN GUSTAVE FECHT UND KAROLINE GÜNTTERT |
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27. Sept. [1822] Ich kann Ihnen, theuerste Freundinnen für den Herrn Vik. Lepper keine erfreuliche Nachricht geben. Das Schiksal, das er fürchtete, war nicht abzuwenden. Er ist zum Aushelfen nach Hasel bestimmt. Doch soll er auf eine andere Art dafür getröstet werden. Es ist mir sehr leid daß Ihre Wünsche für ihn, die eben dadurch auch die meinigen geworden waren, nicht konnten erfüllt werden. Doch will ich Ihnen nun gestehen, was ich oft gedacht habe, was ich Ihnen aber nicht gesagt hätte, wenn es änderst hätte gehen können. Sie hegen eine sehr zarte Theilname für Ihren guten Pflegsohn, und er ist mir sehr werth darum, daß ers an Ihnen verdient hat. Indessen muß ein iunger Mann sich so etwas gefallen lassen, wenn er es auch wol gern anderst haben möchte. Dafür haben wir uns der Kirche gewidmet, daß wir der Kirche dienen, nicht wo es uns am behaglichsten scheint — sonst dienen wir uns —, sondern wo sie unser bedarf, und mit wem sein Schicksal es gut meint, dem fahrt es bisweilen schon in der Jugend durch den Sinn, damit er es später überstanden habe, oder gewöhnt sey. Doch dieses und manches noch wird H. Vik. L[epper] sich selbst sagen, oder wenn das halbe Jährlein um ist, einsehen. Zu einem Missionär nach Grönland, das erkenne ich, hätte er nicht getaugt. Aber auch das wird den iungen Diener des Evangeliums ermuthigen, daß es solche, und zwei freiwillige, gibt. Doch genug davon. Das Fäßlein hat der Herr Grav noch nicht angestochen. Ich kann Ihnen also noch nicht sagen, wie der Wein gemundet hat. Ich danke Ihnen für die baldige Nachricht, womit Sie mich beruhiget haben. Sobald der G[roß]-H[erzog] seine Resolution, wegen Weil eröffnet, sollen Sie Nachricht erhalten. Gott gebe Ihnen einen guten Winter und gemüthliche Stunden in einem beheben Stüblein. Herzlicher Liebe Ihr aufr. Freund Hbl.
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