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AN GUSTAVE FECHT |
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L. Fr. D. 5. Aug. Nachm. 4 Uhr [1813] Ich möchte Ihnen gern ein Brief lein ins Bad schicken, wenn ich nur Ihre Adresse wüste. Aber möge es Ihnen nur gut zuschlagen. O, wie froh wollte ich darüber seyn. Suchen Sie ia sich munter zu erhalten, und alles aus dem Sinn zu entfernen, was Ihnen unangenehm seyn kann. Wenn Sie heiter und wohl zurück kommen, so bekomme ich einen schönen langen Brief von Ihnen, nicht wahr, der mir sagt, wie es Ihnen ergangen, wie Sie sich die Zeit vertrieben haben, was Sie für angenehme Gesellschaft hatten, lauter erfreuliches und liebliches. Am Donnerstag war ich mit Obrist Wieland auf 1 Tag in Baden. Es ist sehr voll, doch wie es mir schien nicht so lebhaft, wie sonst. Wir badeten noch vor dem Nachtessen. Es that mir sehr wohl. Ich fühle mich ganz frei. Auch seitdem spüre ich weniger, so daß ich noch einmal auf ein par Tage hinauf will. Den andern Tag fuhren wir in das Huber Bad und selbigen Abend wieder heim. O da ist's schön. Keine große Welt, wie in Baden, etwa 50 Gäste, meist Straßburger, aber die Gegend, die Anlagen, das Gebäude, die Einrichtung, das Essen, der Wein alles vortrefflich. Die neue Einrichtung ist erst 2 Jahre alt, und hat über 100 000 fl. gekostet. Wenn ich dieses Bad früher gekannt hätte, ich hätte nicht geruht, dahin hätten Sie müssen. Aber Oberbaden soll Sie nur gesund machen. Übers Jahr kommen Sie alsdann zur Erholung dahin. Haben Sie auch so drückende Hitze? Ich vergehe fast und will Sie um Verzeihung bitten, daß ich schon wieder aufhöre. Ein andermal mehr. Am 6ten marschiren wir. Herr Stefan lacht dazu und freut sich auf den Urlaub. Leben Sie wohl, liebe theure Freundinn! Kommen Sie gesund wieder in die Heimath zurück. Herzlichst Ihr P.
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