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AN GUSTAVE FECHT

   

Den 15. [Dez.] Vorm. 1/2 11. [1811]     

[Anfang fehlt.]

Möchte ich nie mehr etwas anderes erfahren. Ich fürchte nur, daß Sie in Vogelbach sich wieder zuviel zumuthen werden. Nehmen Sie doch ia Ihre Gesundheit in Acht. Daß Ihre gute Frau Mutter gesund sey, schließe ich aus Ihrem Stillschweigen. Für den Herrn Vogt und die Frau Vögtinn ist mir nicht so bange. D. Singeisen hat sie selbigs mal gut auskurirt mit Enzian. Öffnung hat sie auch darauf bekommen, manchmal Übernacht. Mir kann so wenig fehlen, daß ich's nicht anschlage, wenn Sie vor Ihren Schmerzen Ruhe haben. Ich habe wieder etliche Tage gehabt, ganz so wie im Sommer. Aber iezt ist's wieder gut. Früh um 8 Uhr bin ich schon so munter, daß ich alle Augenblicke aufstehn könnt, wenn ich wollte, oder wenn mir die Frau Vögtinn an der Wand klopfte oder die Jungfer G. an der Thüre. Aber nein. Ich mache es klüger. Ich warte im Bett, biß dem Caffe in der Küche die Zeit lange wird, darnach kommt er selber. Wenn er nur auch wieder wohlfeiler würde, sagt die Frau Vögtinn, daß mir die Leute mehr brächten. Der einfältige Pfarrer Conrad hätts wohl können in die Predigt bringen, die er dem Napoleon dedicirt hat, so gut als Albrecht das verfallene Kirchlein in sein Gedicht. Er soll nur gut predigen in dem Kirchlein und das Vers machen bleiben lassen und gute Nachbarschaft mit Weil halten. Gruß an alle, nicht zu ver[gessen] J. Bas, die mir viel Küß [schickt]. Gute Nacht.                                                                              Abends 9 Uhr

Ich trinke noch ein Gläslein Weiler auf Ihre Gesundheit insgesamt! — Wohl bekomm's. Ich weiß schon.