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AN GUSTAVE FECHT |
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[Januar 1797] Wollen Sie mir einsweilen, verehrteste Freundinn, statt eines Briefes eine Predigt abnehmen! Gerne möcht ich Ihnen und Ihrer theuren, braven Frau Schwester einen Brief schreiben, so lang als die Predigt ist, und noch länger — es dürften keine anderthalb leere Seiten am Ende stehen. Aber ich bin herzlich froh, daß ich nur die Predigt für Sie zustande gebracht habe. Seit ich wider hier bin, hängt mir an jedem Knopf ein Knäblein, das seine Lektion und seine Schläge will, und nicht nur ieder Tag, sondern iede Stunde des Tages hat ihre eigene Plage. Die Frau Kammerrath Liedlin hat die Predigt drucken lassen (die vorige auch) und wenn ich doch nur geschwind mit einem Theil meiner Beute, die ich davongetragen habe, in Weil wäre. Denken Sie nur, außerdem, daß sie die Kosten dran gewendet und zum weiteren Besten der Armen 100 Exemplare genommen und wie fremdes Eigenthum noch einmal bezahlt hat, hat sie mir noch 2 Bout. Mallaga und 4 Bout. Rheinwein zum Present gemacht. Jezt solls erst Predigten geben. Bey der vorigen hab ich nur Wasser getrunken. Aber der heilige Geist hat so freundlich in der Krippe gelächelt und die Engel haben so lieblich gesungen, daß ich doch von Herzen froh war. Eine von den Bouteillen wird indessen angebrochen, sobald bey Hüningen die Sache in Ordnung ist. Gebe Gott, daß der Tag bald erscheine. Und einsweilen: Ihre Gesundheit! auf den Trunk hin, wenn's angeht. H.
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