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AN SEBASTIAN ENGLER |
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20. November [1802] Ganz recht, mein lieber Angeliko, und so wollen wir's auch machen, oder vielmehr wir haben's schon so gemacht. Denn nachdem ich Ihren Brief (Dank sei Ihnen dafür) empfangen und Hr. Macklot mir geradezu erklärt hat, daß er aus den allemannischen Liedern eine Musterkarte sämmtlicher deutschen Papirsorten und Mühlen zu machen gedenke, habe ich mich sogleich entschlossen, das Papir selber zu lifern und von Hrn. W. K. die ganze Auflage vorschußweise erhalten, lauter schönes Papir, weiß und egal wie der gefallene Schnee und dieser Brief. 1200 Bogen sind schon gedruckt und wir haben nun nichts mehr bei der Sache zu thun, lieber Angeliko, als dem Hrn. K. das Papir zu ersetzen. Demnach ist meine Bitte und Begehr an Ihre Freundschaft wie folgt: 1) Daß Sie mit Hrn. Kolb reden und ihn ersuchen die Rechnung... zu schicken. 2) Daß Sie es gerne thun, weil Sie sich doch einmal dazu angeboten haben und mit Ehren nicht mehr zurückgehen können. Was nun 3) die Kleinigkeit der Bezahlung betrifft, so versetze ich einstweilen dem Hrn. Kolb ... Sie und den Pf. Hitzig, sammt allen Euern Subscribenten in corpore, wiewohl Sie allein genug wären, da zu Ihren Heimfälligen der Pf. Gramer gehört, der allein mehr werth ist. Sagen Sie doch auch, ich sei ein sehr fruchtbarer Scribler. Die Waare, die ich lifere, sei zwar herzlich schlecht, aber das sei einerlei, wenn nur viel Papir verbraucht werde, damit Kolb, um sich zu recommandiren, desto tractabler wird und schönes Papir lifert. Assa, lieber Angeliko. Viele Empfehlungen daheim und weitere rechts und links. Ich bin Ihr redlicher Freund Hebel |
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