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AN SIEGMUND GOTTLIEB EISENLOHR |
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Carlsruhe d. 13ten Febr. 1806. HochEdelgebohrener HochZuverehrender Herr Rechnungs Rath! Ich nehme mir, im Vertrauen auf Dero gütige Verzeihung die Freyheit, mich unmittelbar an Sie mit der Anfrage zu wenden, ob ein in Schafhausen verheirathet gewesener, nun geschiedener Edelmann, und ehmaliger Holländischer Officir, auf Ansuchen und Kosten seiner Familie, in das Arbeitshaus, das unter Ihrer weisen und zweckmäßigen Verwaltung steht, gebracht werden könne. Sein Gebrechen ist Verschwendung und hochgetriebene Unmäßigkeit im Trinken, und die Meinung der Seinigen ist blos, daß er in Sicherheit gebracht, ihnen unschädlich gemacht, etwa auch zu einer Beschäftigung angehalten werden, übrigens aber in Speise, Trank etc. ihm nichts nothwendiges abgehen sollte. Herr Hofkammerrath Volz läßt mich zwar im Voraus besorgen, daß Personen dieser Art sich für iene Correktions Anstalt nicht qualificirten, und sagt mir, daß sogar schon in frühren ähnlichen Fällen liegen die Aufnahme von Personen solchen Standes so gegründete Vorstellungen gemacht worden seyen, daß man hiesiger Seits von allen Zumuthungen abgestanden sey. Doch billigt er mir den Versuch, bey denselben die Anfrage zu thun, ob die Aufnahme dieses Mannes nicht bewirkt werden könne, wenn sich die Familie desselben etwa vorläufige Bedingungen gefallen ließe, deren Erfüllung vielleicht in ienen frühren Fällen nicht stattfinden konnte. Ich ersuche Sie daher Verehrtester Herr Rechnungsrath, mir darüber mit lhrem Ja oder Nein gefällige Auskunft zu geben, und in dem ersten Fall mich die vorläufigen Bedingungen wissen zu lassen, unter welchen Sie die Aufnahme besagten Candidati für thunlich halten würden. Sie setzen mich dadurch auf eine sehr verbindende Weise in den Stand einem sehr achtenswerthen Correspondenten Herrn Professor Müller in Schafhausen beweisen zu können, daß ich seinen Auftrag an mich auf die vollständigste Weise zu erfüllen suchte. Ich habe die Ehre mit vollkommenster Hochachtung zu verharren Euer Hochedelgebohren gehorsamster Diener J. P. Hebel Kirchenrath und Professor
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