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AN DIE COTTAISCHE BUCHHANDLUNG

   

Ich bedaure sehr das unangenehme Ereigniß, wodurch Wohldieselbe zu dem geehrten Schreiben an mich vom 6ten d. M. veranlaßt wurde. Da Herder in Rothweil ein wirtenbergischer Unterthan seyn muß, so sollte meines Erachtens das radikalste Gegenmittel bei der dortigen Regierung zu suchen seyn. Unwirksam möchte ein Versuch gegen H.[erder] in Freiburg seyn, dem man erst seine Theilname beweisen muß. Selbst das Verbot des Verkaufs in diesseitigem Lande dürfte dem diebischen Beginnen wenig Abbruch thun, da wir bereits eine accredirte wohlfeile Ausgabe für 19 Kreuzer aus dem Verlag des Lyceums besitzen, und wenigstens in den evang. Schulen keine andere gebraucht werden darf. Von Einführung des Buches in catholische Schulen scheint nach gewissen Propositionen, die auch Hrn G. H. von Cotta bekannt sind, keine Gefahr vorhanden zu seyn. Ich muß daher bitten, hiernach die weiters gutfindlichen Maßregeln eintreten zu lassen. Hochachtend

 Hebel             

CRuhe d. 10ten Dezemb. 1824.