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AN JOHANN FRIEDRICH COTTA

   

Ohne Zweifel wissen Sie, Verehrtester, durch Meldung, daß ich noch am 14. ds. M. in Baden war, um Ihnen meinen Besuch abzustatten. Mein Unstern mißgönnte mir diesen Genuß. H. Kirchenrath Sander der mich begleitete, und sich auf die Ehre Ihrer Bekanntschaft freute, theilt mit mir das Bedauern darüber. Die Nothwendigkeit (von seiner Seite) am nemlichen Tag bei guter Zeit wieder zu Hause zu seyn, hinderte uns, Ihre Rückkunft von Gernsbach — so sehr ich es gewünscht hätte — zu erwarten. Sie sind nun wieder zu Hause, gestärkt und gefrischt, wie ich hoffe, für Ihre vielfache verdienstliche Thätigkeit. Doch das bedürfen Sie nicht einmal.

Die Witwe des verstorbenen H. R. Böckmann befragt mich wegen einer druckfertigen gekrönten Preisschrift ihres Gatten über Blitzableitung um Rath wegen eines Verlegers. Sie enthält in Mspt. 108 Seiten zu circa 30 Zeilen in gr(oß) 4to und Zeichnungen zu
5 Kupfertafeln. An wen denke ich früher, als an Sie, wenn Sie dazu geneigt seyn sollten. Ich bitte Sie gelegenheitlich um Ihre gefällige Äußerung darüber, und casu quod um etwaige weitere Mittheilungen darüber. Vielleicht erfreuen Sie mich bald mit einigen Bogen der b. Geschichte und ein par lieben Zeilen dazu.

In aufrichtiger Verehrung Ihr ergebenster

Hebel             

CR. d. 30. Juli 1823.