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AN JOHANN FRIEDRICH COTTA |
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Ich habe seit einem halben Jahr die Recension des Hausfreundes in der A.L.Z. zu hinter halten gewußt, und den Recensenten ersucht, sie auf die Erscheinung des Schatzkästleins zu versparen, so wie ich auch die Mittheilungen aus demselben im Freimüthigen sistirt habe. Nun weiß ich nicht, warum eine Recension doch vorlauft. Iezt, verehrter Freund (Ihre Güte berechtigt mich zu dieser Benennung) möchte der Augenblick dringend, und zugleich sehr günstig seyn, in den gelesensten Blättern die nahe (ich hoffe, die nahe) Erscheinung des Schatzkästleins anzukündigen, und dabei zu bemerken, daß es alle Aufsätze des recensirten Calenders, welche allgemeineres Interesse haben, nebst mehreren anderen enthalten werde. Doch wozu bedürfen Sie in dieser Sache Rath von mir? Sie sind mein Trost, der Sie dem Hausfr. so viel Ehre anthun. Hier im Lande wills nicht gehen. Von der schon um 10 000 verminderten Auflage von 1811 sind wieder 6000 liegen geblieben. Ganze Provinzen fallen von der Hausfreundschaft ab. Der Rastadter und Lahrer H.[inkende] Bote, die von den Druckern selbst geschrieben werden, sind oben!!! Aber die Eigenliebe, weiß sich herauszuziehn. Ich suche die Ursache in der ungeschickten Procedur bey der Verbreitung. Die hinkenden Boten kommen selber, den Hausfr. muß man holen. Ein 70 iähriger Rechnungsverweser von der Canzlei hat die Versendung, der's dem Sprinzing für einen Streich der Niderträchtigkeit auslegt, daß er 33 p. c. Rabbat auf größere Bestellungen gibt. Mit herzlr. Verehrung Ihr ergebenster Hebel d. I. Merz [1811]
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