Ich erstatte Ihnen, verehrter Freund meinen hertzlichen Dank für das schöne
Geschenk des Taschenbuchs. Wie stehts nun endlich mit um das Schatzkästlein?
Haben Sie unterdessen zwischen Holzschnitt und Steindruck gewählt? Wenn beydes
zu viel Schwierigkeiten hat, wie wär's, wenn wir beydes fallen ließen? Der Preis
für die Holzschnitte wäre freilich gar zu hoch für unsern Zweck. Hegi nimmt für
ein Stück in
4 to mit 6 Gr. thlr vorlieb, und die Leser mit seiner
Arbeit. Was ich Ihnen noch zu lifern habe, ligt alles bereit. Aber das
durchschossene Heft muß ich mir noch einmal ausbitten. Ich mußte die 3 ersten
Abschnitte über das Weltgebäude, die H[of]Rath Böckmann für den Calender
bearbeitet hatte, für das Schatz-kästl[ein] neu verfertigen, und es ist nun
nöthig, daß ich die vier lezten, die ich zuerst geschrieben hatte, ohne mich an
Böckmanns Arbeit sehr zu halten, wenigstens mit meinen eigenen in Zusammenhang
und Harmonie bringe... Ich bitte mir zugleich die Innhaltsanzeige wieder aus
(nicht aber das Manuscript in folio) und werde Ihnen zugleich, wenn Sie's
wünschen die Artikel aus dem Jahrgang 1811 bezeichnen, die etwa nach helfen
könnten, das Kraut fett machen, wie man sagt. In 8 Tagen sollen Sie alles wieder
haben.
Mit herzlicher Verehrung und Liebe Ihe ergebenster Hebel
CR. d. 4 ten Dec. 1810