zurück zur Briefübersicht

 

   

AN JOHANN FRIEDRICH COTTA

   

Ich erstatte Ihnen, verehrter Freund meinen hertzlichen Dank für das schöne Geschenk des Taschenbuchs. Wie stehts nun endlich mit um das Schatzkästlein? Haben Sie unterdessen zwischen Holzschnitt und Steindruck gewählt? Wenn beydes zu viel Schwierigkeiten hat, wie wär's, wenn wir beydes fallen ließen? Der Preis für die Holzschnitte wäre freilich gar zu hoch für unsern Zweck. Hegi nimmt für ein Stück in
4 to mit 6 Gr. thlr vorlieb, und die Leser mit seiner Arbeit. Was ich Ihnen noch zu lifern habe, ligt alles bereit. Aber das durchschossene Heft muß ich mir noch einmal ausbitten. Ich mußte die 3 ersten Abschnitte über das Weltgebäude, die H[of]Rath Böckmann für den Calender bearbeitet hatte, für das Schatz-kästl[ein] neu verfertigen, und es ist nun nöthig, daß ich die vier lezten, die ich zuerst geschrieben hatte, ohne mich an Böckmanns Arbeit sehr zu halten, wenigstens mit meinen eigenen in Zusammenhang und Harmonie bringe... Ich bitte mir zugleich die Innhaltsanzeige wieder aus (nicht aber das Manuscript in folio) und werde Ihnen zugleich, wenn Sie's wünschen die Artikel aus dem Jahrgang 1811 bezeichnen, die etwa nach helfen könnten, das Kraut fett machen, wie man sagt. In 8 Tagen sollen Sie alles wieder haben.

Mit herzlicher Verehrung und Liebe Ihe ergebenster        Hebel            


CR. d. 4 ten Dec. 1810