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Euer Wohlgebohren
übersende ich halb schüchtern
diesen Aufsatz für die Phöbe, deren Erschei-
nen alle Grazien anlächeln u. segnen
mögen. Gerne hätte ich mit einem wür-
digern Beitrag den Ausdruck meines
Dankes für Ihr theures Wohlwollen, und
meines Gefühls, mit dem ich mich durch
Ihr Urtheil und Ihre Einladung geehrt sehe,
verbinden mögen. Aber viel und vielerlei
Berufsgeschäfte u. eine thörichte Theilnehme
an den Weltbegebenheiten, als ob ich sie
zu verantworten hätte, und wen dieses
nicht zu reicht, etwas, das ich selbst nicht
weiß, raubt mir fast alle iene freie heite-
re Laune, ohne welche so etwas gar schlecht
gelingt. Ich
bitte Sie daher sehr um Ihre
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Nachsicht. An der Erfindung des Stoffes habe
ich kein Verdienst. Er hat sich selbst erfun-
den. Vielleicht finden Sie es zweckmäßig
in einer Anmerkung zu sagen, daß eine
wahre Begebenheit zu Grund lige, vielleicht
sogar nöthig, wn Ihnen die Entwicklung
kunstloser erscheinen wird als sie von ei-
nem frei gedachten Kunstwerk zu erwar-
ten war. Sollte ich mir den Charakter
des neuen Allmanachs* nicht richtig ge-
dacht haben, sollte sich der ganze Aufsatz
gar nicht, oder nur halb für sie
ihn eignen, so habe ich Sie nur um
baldige gefällige Zurücksendung desselben
zu bitten. Nehmen Sie gerne die Versiche-
rung meiner großen u. herzlichen Hochachtung
von mir an, mit welcher ich die Ehre habe
zu seyn
Euer Wohlgebohren
Carlsruhe d. 5.
Apr. Mai
1814
gehorsamster Dr.
Hebel.
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