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HEINRICH KARL BRÖNNER

   

Ich bezeuge Ihnen hochgeehrtester und sehr werthgeschäzter Herr, zuvörderst meinen sehr lebhaften und innigen Dank für das schöne Geschenk, mit welchem mich Ihre Güte erfreut hat. Ihre Anstalt, womit Sie den Gesellschaften für die Verbreitung der H[eiligen] Schrift so förderlich und uneigennützig entgegenkommen, verdient allgemeinen Beifall und Dank, und hat dafür, sowie für ihren Segen, in sich selbst ihre sichere Bürgschaft.

Beauftragt von der hiesigen B[ibel] G[esellschaft], in welcher ich gestern Abend das mir gütig zugedachte Exemplar des N[euen] T[estaments] vorgelegt habe, ersuche ich Sie, mir von ieder der angezeigten und bereits fertigen Ausgaben ein Exemplar und noch zwei oder drei weitere von der (hallischen) Ausg. auf Velindruckpapir mit dem nächsten Postwagen zukommen zu lassen. Ich hoffe, daß die Sendung auf diesem Wege bis künftigen Freitag hier seyn könne. Sonst möchte ich Sie sogar bitten, mir die einzelnen Probebögen von ieder Ausg[abe] mit der Briefpost zu besenden.

Ihre Anbietungen wegen der B[iblischen] G[eschichten] kann ich nur sehr billig und honnett finden. Auch weiß ich, daß ich es mit einem sehr recht und billig denkenden Manne zu thun habe, und bitte Sie, mir zu glauben, daß Sie mit mir in dem nemlichen Fall seyen. Ich muß iedoch als solcher Sie bitten, mir zu meiner weiteren Erklärung noch wenige Wochen Frist zu lassen. Ich suche kein größeres Honorarium und weiß, daß das Werklein aus keinem anderen Verlag als dem Ihrigen schöner und vorteilhafter hervorgehen kann. Indessen stehen mir noch äußere Rücksichten, von denen ich mich noch nicht wegwenden kann, im Wege, das Wort sogleich auszusprechen. Ich kann zwar nicht bergen und habe bereits große Ursache, Sie darüber um Nachsicht zu bitten, daß aus meinen Wochen leicht Monate und aus den Monaten Jahre werden. Jezt aber wird es mein eigener und dringender Wunsch, daß womögl. auf Ostern das Werklein erscheinen könne, weswegen ich mir um so getroster eine ganz kurze Frist erbitte.

Ich verharre mit besonderer Hochachtung dero ergebenster Dr.

Hebel             


Carlsruhe, d. 2. Dec. 1820.