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41. Die Witwe am Gotteskasten.

In den letzten Tagen vor seinem Tode saß einmal Jesus dem Gotteskasten des Tempels gegenüber, als eben die Leute ihre Gaben hineinlegten. Viele Reiche gingen vorüber und legten große Geschenke nieder, die ihres Reichtums würdig waren. Zwischen ihnen aber kam in dürftigem Gewande eine arme Witwe und legte auch zwei Scherflein, soviel als ein Heller, ein. Sie glaubte nicht, daß jemand auf sie achte, als der im Himmel wohnt und auf alles achtet. Aber Jesus übersah es nicht und legte einen höhern Wert auf dieses kleine Opfer der frommen Armut, als auf die großen Gaben des Reichtums. Er sprach zu seinen Jüngern: »Wahrlich, ich sage euch: Diese arme Witwe hat mehr eingelegt als die andern alle. Denn die andern alle haben von ihrem Übrigen etwas beigesteuert. Diese aber hat von ihrer Armut alles, was sie hatte, sie hat ihre ganze Nahrung eingelegt.«