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34. Von dem Unbestand des Irdischen.

Aber so viele fromme Menschen auf der Erde sind arm und unglücklich, und so manche böse Menschen sind reich und leben alle Tage herrlich und in Freuden. Niemand lebt davon, daß er viel Güter hat. Es war ein reicher Mann, sein Feld hatte wohl getragen. Da gedachte er bei sich selbst: »Was will ich tun? Ich habe nicht genug Raum, wohin ich meine Frucht sammle. Das will ich tun: ich will meine Vorratshäuser abbrechen und größere bauen, und will darein sammeln alles, was mir gewachsen ist, und alle meine Güter, und will sagen zu meiner Seele: du hast einen großen Vorrat auf viele Jahre. Habe nun Ruhe, iß und trink und sei gutes Mutes!« Aber Gott sprach zu ihm: »Du Tor; in dieser Nacht wird man deine Seele von dir fordern, und wessen wird das sein, das du gesammelt hast?« So arm ist der Mensch, der sich Schätze sammelt und nicht reich ist in Gott.