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9. Reden Gottes zu Abraham.

 Gott redete auch zu andern Zeiten mit dem frommen Abraham. Einmal sprach er zu ihm: »Fürchte dich nicht, Abraham. Ich bin dein Schild und dein sehr großer Lohn.« Das ist ein reicher Schatz für fromme Herzen, auch für bekümmerte Herzen, wenn sie fromm sind, daß Gott ihr Lohn sein will. Das ist mehr als Dank und Lohn der Menschen, mehr als die Erde hat und geben kann. Herr, wenn ich nur dich habe, so frage ich nichts nach Himmel und Erde; und wenn mir gleich Leib und Seele verschmachtet, so bist du doch, o Gott, allezeit meines Herzens Trost und mein Teil.

Ein andermal sprach er zu ihm: »Ich bin der allmächtige Gott; wandle vor mir und sei fromm!« Das nämliche sagt Gott gleicherweise allen Menschen, die es lesen und hören, sonderlich den Kindern. Denn er ist nicht nur dem Abraham, sondern allen Menschen ein allmächtiger Gott. Nun denn, weil wir überall die Werke der göttlichen Allmacht vor den Augen haben, die Blumen, die Ähren, den Baum, die Sonne, den Mond, die Sterne, so wollen wir oft an seine Gegenwart denken und seiner Ermahnung unsere Herzen auftun: »Wandle vor mir und sei fromm!« Solche Sprüchlein, wenn man oft daran denkt und sie befolgt, sind gleich als leuchtende Sternlein, mit welchen wir auf guten Wegen bleiben und zu Gott kommen. Dein Wort, o Gott, ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinen Wegen.

Wieder einmal wollte Gott das Vertrauen und den Gehorsam des Abrahams auf die Probe stellen, menschlicherweise zu reden, ob er imstande sei, sein Liebstes und Bestes und Einziges, seinen Sohn Jsaak, Gott wiederzugeben. Ja, das war Abrahams Gehorsam und Vertrauen imstande. Er hätte es getan; er hätte ihn geopfert ohne Murren und ohne Widerrede. Diese fromme Ergebenheit gefiel Gott wohl, und er bekräftigte dem Abraham seine Verheißung: »Durch deine Nachkommenschaft sollen alle Völker auf Erden gesegnet werden.«