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48. Elias auf dem Berge Horeb.
 
 Elias befand sich an dem Berg Horeb in Arabien in einer Höhle und dachte daran in seinem Gebet, wie die zehn Stämme den Bund des Gottes ihrer Väter verlassen und seine Altare zerstört und seine Propheten getötet haben, und daß er allein noch übrig und des Lebens nicht sicher sei. Der Unmut stellt sich alles Schlimme noch schlimmer vor, als es ist. Hatte nicht Gott durch den Obadiah noch hundert Propheten gerettet? In diesen schwermütigen Gedanken erhielt Elias in seinem Herzen die Gewißheit, daß Gott an ihm vorübergehen und ihn trösten würde, wenn er aus der Höhle herausträte. Es stellte sich ein Gewitter an dem Himmel. Es ging ein Sturmwind vorüber, der die Berge und Felsen zerriß; der Herr war nicht in dem Sturmwind. Elias erkannte die Nähe Gottes in dem Sturme nicht. Die Erde zitterte und bebte. Der Herr war nicht im Erdbeben. Die feurigen Blitze schossen. Der Herr war nicht in dem Feuer. Das Gewitter verging in einem leichten, sanften Säuseln. Als der Prophet das Säuseln hörte, da tat sein bekümmertes Herz sich auf und erkannte, daß der Herr vorübergehe. Er verhüllte sein Haupt und trat an den Ausgang seiner Felsenhöhle. Dort redete sein Herz mit Gott und redete Gott mit seinem Herzen und tröstete ihn.

Gott ist allen Menschen nahe und redet mit ihnen in den wunderbaren Erscheinungen und Veränderungen der Natur, im Gewitter, im Sturmwind, im Regen und Sonnenschein, wie es jeder nötig hat und verstehen kann. Mit den sichern und frevelhaften Gemütern redet er im Gewittersturm, mit den frommen und bekümmerten in mildem Säuseln und Sonnenschein und in der schönen, sternenreichen Nacht und tröstet ihr Herz.