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37. David in Ziklag.

 David ging mit seinen Sechshunderten über die Grenze; denn er fürchtete, er möchte sonst dem Könige doch noch in die Hände fallen. Er nahm Dienste bei Achis, einem König der Philister. Sie hatten fünf Könige. Achis räumte ihm die Stadt Ziklag ein. Daselbst hauseten sie mit ihren Weibern und Kindern und hatten fröhliche Tage, bis Ziklag von den Amalekitern ausgeplündert und verbrannt wurde. Die Philister versammelten sich nämlich zu einem neuen Krieg gegen Israel. Achis brachte auch den David und seine Sechshunderte mit. Aber die andern vier Könige trauten ihm nicht, weil er selber ein Israelite war. Sie wurden wieder zurückgeschickt nach Ziklag. Als sie aber dahin kamen und ihre Frauen und Kinder begrüßen wollten und David die Abigail, seine verständige Hausfrau, da waren Frauen und Kinder und Vieh und alle Habe geraubt und weggeführt von den Amalekitern, und Ziklag war verbrannt. In drei Tagen war alles vorüber. Die armen Männer weinten laut auf der öden Brandstätte, vornehmlich über den Verlust ihrer Söhne und Töchter. Gute Eltern denken immer zuerst an ihre Kinder. Das Unglück ihrer Kinder ist ihnen schmerzhafter als ihr eigenes. Aber David stärkte sich in dem Herrn seinem Gott.

Er verfolgte die Räuber bis an den Bach Besor. Dort blieben zweihundert von ihnen zurück. Sie waren zu müde, um mit den übrigen weiterzugehen. Jenseits des Baches sahen sie einen fremden Menschen liegen. David fragte ihn, wer er sei. Der Fremde sagte, er gehöre einem Amalekiter an. »Wir haben einen Streifzug getan,« sagte er; »wir haben Ziklag ausgeplündert und angezündet.« David tat ihm nichts zuleid; er nahm ihn mit, daß er ihn zu den andern führte. Sie lagen weit und breit zerstreut in der ganzen Gegend, aßen und tranken und freuten sich ihres großen Raubes. David griff sie an und schlug sie mit kräftiger Faust, — sie waren seiner nicht gewärtig, — und rettete alles wieder, was die Feinde genommen hatten, die Frauen, die Kinder, die Habe. Es fehlte nichts. Auch nahm er ihnen ab, was sie sonst geraubt hatten. Die Beute war groß. Als er mit seinen Leuten an den Bach Besor zu den Zweihunderten zurückkam, wollten ihnen die Sieger bloß ihre Frauen und Kinder zurückgeben; aber an der wiedergeretteten Habe und an der Beute sollten sie keinen Anteil haben, weil sie nicht mit ihnen gekämpft hatten. David sprach: »Ihr sollt nicht also tun, meine Brüder, mit dem, was uns der Herr gegeben hat, der uns behütet und die Feinde in unsere Gewalt gegeben hat.« Das Andenken, daß alles Heil von Gott kommt, macht die Herzen mild und gerecht. David gab jedem das Seinige wieder und mehr noch dazu und sendete vieles von der reichen Beute den Ältesten in Juda, seinen Freunden, zum Gruß. Also brav und edel handelte der Sohn Isais, wie einst Abraham, sein frommer Ahnherr, gehandelt hatte, und legte die Probe ab, daß er würdig sei, nun bald den Thron von Israel zu besteigen.